Berliner Zeitung: Zur Diskussion um das amerikanische Waffengesetz:

In den USA verhindern die Waffenlobby und die
Republikaner solche Reformen mit dem Argument, es müsse ein
individuelles Recht verteidigt werden, das im zweiten
Verfassungszusatz verankert sei. Ach ja? Ob die Gründerväter 1791
wirklich an Sturmgewehre in städtischen Privathaushalten dachten, als
die Vereinigten Staaten noch ein Bündel von chaotischen Staaten mit
etlichen Gegnern an ihren Grenzen waren? Wohl kaum, auch wenn der
Supreme Court das anders sieht und das Recht auf Waffenbesitz 2010
mit Verweis auf den Verfassungszusatz fast grenzenlos garantierte.
Diese Entscheidung und die Haltung der Republikaner ist absurd, wenn
man in Betracht zieht, wie weit in den USA Freiheitsrechte
eingeschränkt werden, sei es bei der Geschwindigkeitsbegrenzung auf
Straßen, der Videoüberwachung samt Audioaufzeichnung im öffentlichen
Raum oder dem Abhören von Telefonen beim kleinsten Verdacht einer
Terrorgefahr.

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