BERNSCHNEIDER: Prävention verbessern ? Jugendliche und Kinder schützen (22.07.2010)

BERLIN. Zur Berichterstattung über wahrscheinlich schwere sexuelle Misshandlungen bei einer Sommerfreizeit des Stadtsportbundes Osnabrück erklärt der Jugendpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Florian BERNSCHNEIDER:

Die Vorfälle sind schockierend und machen gleichermaßen deutlich, wie umfassend die Herausforderungen eines wirksamen Schutzes gegen Kindesmissbrauch in der Kinder- und Jugendarbeit sind. Scheinlösungen, wie die Vorlagepflicht eines erweiterten Führungszeugnisses für ehrenamtlich engagierte Betreuer in der Jugendarbeit, die immer wieder diskutiert werden, helfen uns nicht weiter. Bei diesem wie anderen Vorfällen von Kindesmissbrauch in der Jugendarbeit hätte eine Zeugnispflicht nichts verhindert. Wir brauchen keine Gesetze zur Gewissensberuhigung, sondern sinnvolle Präventionsarbeit.

Offensichtlich fehlte den Betreuern der Jugendreise nach Ameland die dringend notwendige Sensibilität für Anzeichen von sexuellem Missbrauch. Daher findet die Aufforderung des Kinderschutzbundes an Eltern und Erziehungsberechtigte, zu Vorbereitungstreffen für Jugendreisen zu gehen und sich genau über die Reiseleiter, deren Ausbildungsstand und die Reiseorganisation zu informieren, meine volle Unterstützung. Gerade für größere Verbände und Vereine in der Jugendarbeit sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, Frühwarnsysteme und Präventionsstrategien in diesem Bereich zu entwickeln, die auch für Eltern einsehbar sind. Viele Vereine sind hier längst tätig geworden und gehen mit gutem Beispiel voran. In dem aktuellen Fall müssen aber auch die Ursachen für die erschreckende Gewaltbereitschaft der Jugendlichen gefunden werden.

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