Unsere Städte sind oft unzureichend für Fußgänger
ausgelegt. Dabei spielt der Fußverkehr gerade für Fahrgäste des ÖPNV
eine zentrale Rolle. Der VCD hat zehn Maßnahmen entwickelt, wie
Kommunen das Zufußgehen zur nächsten Haltestelle attraktiver machen
können.
Jede Fahrt mit dem Bus oder der Bahn beginnt zu Fuß auf dem Weg
zur Haltestelle. Wie dieser Weg gestaltet ist, entscheidet mit
darüber, ob der öffentliche Nahverkehr genutzt wird. In unseren
Städten sind Fußwege jedoch häufig schlecht ausgebaut. Sie sind oft
zu schmal, mehr Stolperfalle als bequemer Gehweg und schlecht
beleuchtet. Dazu kommen zu kurze Grünphasen für Fußgänger und zu
wenige Möglichkeiten, Straßen bequem und sicher zu überqueren. Um die
Situation für Fußgänger zu verbessern und den öffentlichen Nahverkehr
zu stärken, hat der ökologische Verkehrsclub VCD den „Leitfaden für
den guten Weg zur Haltestelle“ veröffentlicht. Dieser enthält zehn
einfache Maßnahmen, wie Kommunen das Fußwegenetz schnell aufwerten
können.
Philipp Kosok, VCD-Sprecher für öffentlichen Nahverkehr:
„Spätestens seit dem Dieselskandal wissen Bund, Länder und Kommunen,
dass der öffentliche Nahverkehr in den Städten massiv gefördert
werden muss. Wir halten eine Verdopplung der ÖPNV-Fahrgäste bis zum
Jahr 2030 für möglich und nötig, um unsere Klimaziele zu erreichen.
Die Qualität des Fußwegs zu den Haltestellen entscheidet bereits
darüber, ob die Menschen Bus und Bahn nutzen – oder schon vor ihrer
Haustür in ein Auto steigen. Für saubere Luft in den Städten braucht
es den Ausbau des ÖPNV und barrierefreie, sichere und direkte Wege zu
den Haltestellen.“
In seinem Leitfaden fordert der VCD die Kommunen unter anderem
auf, für eine Mindestbreite der Gehwege von 2,5 Metern zu sorgen.
Bordsteinkanten an Querungen müssten abgesenkt, mehr
Fußgängerüberwege und Mittelinseln gebaut sowie Wegweiser für
Fußgänger aufgestellt werden. Um das Zufußgehen attraktiver zu
machen, sollen die Städte zudem mehr Sitzmöglichkeiten im
öffentlichen Raum schaffen und Gehwege sowie Haltestellen ausreichend
beleuchten und begrünen. Einwohner sollten von ihrer Haustür aus
maximal 300 Meter zur nächsten Bus- und Straßenbahnhaltestelle gehen
müssen.
Kosok: „In der Verkehrsplanung der Städte spielt der Fußverkehr
bisher kaum eine Rolle. Besonders ältere Menschen leiden unter zu
kurzen Grünphasen für Fußgänger und hindernisreichen Bürgersteigen.
Wer im Rollstuhl sitzt oder mit dem Kinderwagen unterwegs ist,
vermisst häufig abgesenkte Bordsteine oder verzweifelt an viel zu
engen Gehwegen. Verbessern die Kommunen ihre Fußwege, verbessern sie
auch die Lebensqualität ihrer Bewohner.“
Den „VCD-Leitfaden für den guten Weg zur Haltestelle“ finden Sie
hier: www.vcd.org/zu-fuss-zur-haltestelle Pressebilder finden Sie im
Laufe des Vormittags unter:
www.vcd.org/service/presse/bildmaterial/aktionsfotos
Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger
Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und
gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit
seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986
kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander
zwischen allen Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem
Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er
vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und
Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000
Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD
für eine zukunftsfähige Mobilität.
Pressekontakt:
Philipp Kosok, VCD-Sprecher für ÖPNV und Projektleiter »Zu Fuß zur
Haltestelle«- Telefon 030/280351-36 – philipp.kosok@vcd.org
Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin – Telefon 030/280351-12 –
presse@vcd.org – www.vcd.org – Twitter: @VCDeV
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