Betriebsferien – Ja oder Nein?

Damit ein Unternehmen erfolgreich sein kann, benötigt es neben motivierten Mitarbeitern vor allem eine Sache: Kundschaft. Wenn es nun darum geht, sich für oder gegen Betriebsferien zu entscheiden, ist ebendas häufig ein Argument, das gegen Betriebsferien spricht. Allerdings ist das eine etwas vorschnelle Schlussfolgerung. Es gibt durchaus einige Vorteile, die Betriebsurlaub mit sich bringt. Aber welche Vorteile sind das im Detail? Und gibt es überhaupt Nachteile? Was man von Telefonansagen für Firmen bis hin zum Bundesurlaubsgesetzes beachten muss, haben wir zusammengestellt.

Was spricht für Betriebsurlaub?

Als selbstständiger Unternehmer ist man vor allem in den Anfangszeiten extrem ambitioniert und nimmt sich aus diesem Grund so gut wie keinen Urlaub – man ist mehr oder weniger permanent erreichbar, um sich um die Bedürfnisse der Kunden kümmern zu können. Anfänglich mag sich das durchaus noch richtig anfühlen und vor allem auch machbar, jedoch ist es auf Dauer nicht möglich. Wer nun glaubt, mit einer Woche Urlaub ist es dann getan, täuscht sich: Wenn man als Chef in den Urlaub fährt, während die Mitarbeiter in der Firma noch arbeiten, hat man nie wirklich Ruhe.

Den ganzen Tag über bekommt man Anrufe von Angestellten und Kunden, die Fragen bezüglich irgendwelcher Ausnahmefälle haben. Im Endeffekt arbeitet man dadurch also genauso hart wie sonst auch, nur dass man sich an einem anderen Ort befindet. Von richtigem Urlaub kann hier wohl kaum die Rede sein. Insofern ist es sinnvoll, Betriebsferien in Betracht zu ziehen. Im Rahmen solcher Ferien hat der gesamte Betrieb geschlossen und ist gänzlich unerreichbar. Das bietet sich insbesondere zwischen Feiertagen an, also zum Beispiel für den Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr.

Regeln kann man das in einem solchen Fall ganz einfach mit einer Anrufbeantworter Ansage für Weihnachten. Auf diese Art und Weise weiß jeder, der anruft, sofort, dass der Betrieb momentan geschlossen ist, während Chef und Mitarbeiter in Ruhe die wohlverdiente Erholung genießen können.

Ebenfalls beachten sollte man, dass die Angestellten nicht nur persönlich von den Betriebsferien profitieren, sondern sich dadurch auch zahlreiche Vorteile im Hinblick auf das Unternehmen eröffnen: So können die Mitarbeiter beispielsweise nach der Rückkehr aus der Pause effizienter arbeiten und sind motivierter, was wiederum in mehr Erfolg resultiert.

Was spricht gegen Betriebsferien?

Gegen Betriebsferien spricht eigentlich nur, dass man in diesem Zeitraum keine Kunden bedienen kann. Wie bereits angedeutet ist es allerdings kaum möglich, den Ansprüchen der Kunden über das gesamte Jahr hinweg gerecht zu werden, weshalb Betriebsferien definitiv nicht fehl am Platz sind. Allerdings sollte man sie auf den richtigen Zeitpunkt legen: Im vorher genannten Zeitraum zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr zum Beispiel ist die Belastung für die Kunden recht gering, weshalb sich insbesondere dieser Zeitpunkt gut für die Betriebsferien eignet. Insgesamt überwiegen so oder so die Vorteile, weshalb im Endeffekt nichts so wirklich gegen Betriebsferien spricht.

Welche rechtlichen Aspekte muss man beachten?

Zu beachten ist hier vor allem der Paragraf 7 des Bundesurlaubsgesetzes. Dieser besagt, dass man sich insbesondere nach den Wünschen der Arbeitnehmer zu richten hat, wenn es um die Festlegung von Urlaub geht. Ausnahmen von dieser Regelung sind nur möglich, wenn wichtige betriebliche Aspekte vorliegen, wobei der Urlaub des Chefs in der Regel nicht zu solchen Aspekten gehört. Allerdings kann man die Anordnung von Betriebsurlaub im Arbeitsvertrag vereinbaren, wodurch man wann immer man möchte Betriebsferien ansetzen kann.