Anlaesslich des gestern vorgestellten „Berichts zur Lage der Bibliotheken in Deutschland“ und dem Tag der Bibliotheken am kommenden Sonntag, den 24. Oktober 2010, erklaert der Sprecher der Arbeitsgruppe fuer Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Siegmund Ehrmann:
Der Bericht offenbart schonungslos die schwierige Situation der Bibliotheken. Die Bibliotheken und ihre Mitarbeiter stehen vor zahlreichen Herausforderungen, die nur geloest werden koennen, wenn wir Bibliotheken als eine nationale Aufgabe verstehen. Die angespannte Finanzsituation vieler Kommunen fuehren zu massiven Einsparungen bei den Anschaffungsetats, den Mitarbeitern und damit auch den Oeffnungszeiten. Dabei sind gerade Bibliotheken die auch von Menschen mit Migrationshintergrund am haeufigsten genutzten kulturellen Einrichtungen. Verbindliche Regelungen zum Betrieb und zur Ausstattung von Bibliotheken koennten von den Laendern in Bibliotheksgesetzen gesetzlich verankert werden, wie von der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ vorgeschlagen. Einige Laender sammeln hier bereits erste Erfahrungen.
Die dauerhafte Sicherung und Zugaenglichmachung wiederum ist eine Aufgabe, die viele Bibliotheken in ihrer Dimension ueberfordern. Die Digitalisierung des schriftlichen Kulturgutes muss vom Bund massgeblich unterstuetzt werden. Dazu bedarf es einer umfassenden, gemeinsam von Bund, Laendern und Kommunen zusammen mit den Bibliotheken getragenen Strategie, die am Ende auch finanziert werden muss.
Mit dem vom ehemaligen Bundespraesidenten Richard von Weizsaecker ausgerufenen „Tag der Bibliotheken“ soll auf ihre besondere Rolle als Wissensspeicher, Informationsvermittler und kulturelle Einrichtung hingewiesen werden. Nun muessen wir einen Schritt weitergehen und die Bibliotheken als nationale Aufgabe verstehen und uns ernsthaft um sie kuemmern.
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