Am gestrigen Montag hat die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion ein Fachgespräch zum Schutz des
Kulturerbes unter Wasser durchgeführt. Dazu erklärt der kultur- und
medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang
Börnsen (Bönstrup):
„Unser Kulturerbe unter Wasser verdient mehr Aufmerksamkeit,
Schutz und öffentliches Interesse. Archäologen und weitere Experten
aus Deutschland und Frankreich diskutierten auf dem Fachforum der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion über das maritime Kulturerbe und die
seinem Schutz dienende UNESCO-Konvention.
Allein in der Nordsee befinden sich 1.300 Wracks von Schiffen,
deren Alter bis in die Hansezeit zurückreicht. Mehr als drei
Millionen Artefakte sind nach Angaben des zuständigen
UNESCO-Sekretariats in Paris weltweit registriert, oft von
hervorragender Qualität. Von der Luft abgeschlossen, sind sie oft in
einem besseren Erhaltungszustand als ähnliche Exponate an Land. –Für
die Erforschung der Menschheitsgeschichte sind sie von
außerordentlicher Bedeutung–, sagt der Präsident der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz, Professor Hermann Parzinger.
Die diesen Kulturschätzen Sicherheit bringende UNESCO-Konvention
wurde 2001 beschlossen und trat 2009 in Kraft. Mit Frankreich hat im
Februar 2013 der 42. Staat diese Magna Charta für das Unterwassererbe
unterzeichnet. Auch Spanien und Italien gehören zu den
Vertragsstaaten. Polen und Dänemark sind kurz vor der Ratifizierung.
Nur Deutschland zögert. Bereits bei der Beschlussfassung über dieses
internationale Abkommen durch 84 Länder enthielt sich die
Bundesrepublik der Stimme. Offensichtlich befürchtet man Konflikte
mit dem Seerechtsübereinkommen. Nach Auffassung von Sachkennern sind
diese Sorgen jedoch unbegründet. Diese Auffassung bestätigt jetzt
auch das zuständige Außenministerium, das einen Fahrplan zur
Umsetzung der UNESCO-Konvention erarbeitet hat.
Ein Anlass zur Ratifizierung könnte das kommende Jahr 2014 werden,
wenn dem Beginn des Ersten Weltkrieges gedacht wird. Unter den Schutz
der Konvention fallen nur Artefakte, die älter als 100 Jahre sind. Es
wäre blamabel für das Kulturland Deutschland, so ein Teilnehmer des
Forums, wenn die Bundesrepublik wieder einmal der internationalen
Solidität hinterherhinken würde. Forschung, Wissenschaft und der
Tourismus warten auf eine baldige Lösung.“
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