Am heutigen Donnerstag wird der Bericht der
Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit
nach §96 Bundesvertriebenengesetz 2009/2010 im Bundestag beraten.
Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), und der
zuständige Berichterstatter Thomas Strobl:
„Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Förderung des Bundes
zur Bewahrung des kulturellen Erbes im östlichen Europa und bewertet
diese Kulturarbeit auch als einen wichtigen Weg des Zusammenwachsens.
Der Deutsche Bundestag hat sich zur Aufarbeitung und Erhaltung des
deutschen Kulturerbes im östlichen Europa seit 1953 immer wieder
mehrheitlich bekannt. Mittlerweile hat diese wichtige Kulturarbeit –
auch dank der unionsgeführten Bundesregierung – eine neue Qualität
erreicht. Die Kultur und Geschichte der in Regionen des östlichen
Europas ehemals oder nach wie vor lebenden Deutschen wird heute auch
als ein gemeinsames Erbe verstanden, das verbindet und Brücken
schlägt.
Verständigung und Aussöhnung innerhalb Europas setzen voraus, dass
wir neben den Konflikten auch Verbindendes in unserer Geschichte
suchen. Bei der Förderung dieser wichtigen Kulturarbeit setzen wir
daher den Schwerpunkt auf Erinnerung, Begegnung und kulturellen
Austausch. Dies führt zu einer besseren, grenzüberschreitenden
Verständigung und weckt zunehmend das Interesse der jungen Generation
an dem kulturellen und geschichtlichen Erbe der ehemals deutsch
geprägten Gebiete. Es sind keineswegs mehr allein die Vertriebenen
und Flüchtlinge, die Aussiedler und Spätaussiedler, die sich für ihre
frühere Heimat interessieren. Inzwischen ist eine Generation
herangewachsen, die sich – oft durch einen familiären Bezug – mit dem
Kulturerbe im östlichen Europa verstärkt auseinandersetzt.
Die Förderung des Bundes beträgt jährlich 17 Millionen Euro und
reicht von der musealen und kulturellen Bildungsarbeit bis hin zu
Forschung und Wissenschaft.
Wir begrüßen beispielhaft
– die Förderung von Forschungseinrichtungen und Bibliotheken, die
die wissenschaftliche Grundlage für die kulturelle
Bildungsarbeit legen in Höhe von ca. 4,5 Millionen Euro
– die Finanzierung von so genannten Kulturreferenten, die 196
erfolgreiche Projekte im Bereich der kulturellen Breitenarbeit
umgesetzt haben
– die Sicherung und Erhaltung deutscher Kulturdenkmäler im
östlichen Europa. Für Projekte in Lettland, Litauen, Polen,
Rumänien, Russland und der Slowakei wurden rund 754.000 Euro zur
Verfügung gestellt.
– die Unterstützung der verständigungspolitischen Arbeit der
Heimatvertriebenen, die in den Prozess der europäischen
Aussöhnung und Verständigung mit einbezogen werden und mit der
Förderung von 1,7 Millionen Euro über 137 Projekte realisiert
haben
– die Veröffentlichung von Dokumentationen und Publikationen in
der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Internetplattform
EUROPEANA
Im Prozess des Zusammenwachsens in Europa gewinnt die regionale
Identität zunehmend an Bedeutung. Dies führt auch zu einer neuen
Bewertung des deutschen Kulturerbes. Es bleibt unser Auftrag, das
Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewusstsein des gesamten
deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten.“
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