Bürogebäude bauen – Ein Projekt mit vielen Anforderungen

Wohnraum oder Büroflächen und Arbeitsplätze schaffen und mit den Mieten passiv verdienen: Ein Konzept, das unter Investoren derzeit sehr beliebt ist. Millionen fließen in neue Gebäude, die in Städten und außerhalb hochgezogen werden, um langfristig eine möglichst ertragsreiche Einnahmequelle zu werden. Aber worauf müssen Bauherren bei solchen Projekten eigentlich achten?

Baugenehmigung

Ob man über den neuen festen Firmensitz einer großen Firma spricht oder etwa über ein großes Co-Working-Zentrum: Alles beginnt bei der Baugenehmigung durch die zuständige Behörde. Dafür muss der Bauherr zunächst einen Entwurfsverfasser, den Bauingenieur oder den Architekten beauftragen, einen Bauantrag zu stellen. Dafür benötigt es Entwürfe, anhand derer der Umfang des Gebäudes klar einschätzbar ist. Auch eine ganze Reihe weiterer Dokumente ist erforderlich, welche die Stadt Willich übersichtlich zusammengefasst hat. Von Behörde zu Behörde kann es zu Unterschieden kommen, die Anforderungen dürften allerdings größtenteils identisch sein. Erst, wenn die Baugenehmigung schriftlich vorliegt, darf mit dem Bau begonnen werden. In Ausnahmefällen können Teilbaugenehmigungen für erste Schritte beantragt werden, um vorzeitig beginnen zu dürfen.

Ökologie

Bürogebäude sollten heute möglichst nachhaltig sein und ihrerseits keine negativen Folgen für die Ökologie des Bauplatzes mitbringen. Sprich, es verhält sich so wie mit Autobahnen, die durch ein Waldstück gebaut werden sollen, in dem aber eine bedrohte Ameisenart lebt. Ist solch ein Umstand bekannt, wird bereits keine Baugenehmigung erteilt oder man müsste sich beispielsweise um die Umsiedelung dieser Ameisen kümmern. Für das Gebäude selbst gilt, dass es möglichst energieeffizient ist und idealerweise eigenständig durch Energie versorgt wird.

Raumplanung

Die Raumplanung liegt entweder auf Seiten der Firma, die später einzieht oder auf Seiten des Bauherren, wenn eine Gemeinschaftsfläche für Freelancer und Kleinunternehmen geplant ist. Wichtig ist, dass die Räumlichkeiten den späteren Anforderungen nach geplant werden. Sollen die Büroflächen eher große Gemeinschaftsflächen sein oder müssen möglichst viele kleine Büros her? Wie groß müssen die Räume sein, damit der spätere Zweck erfüllt werden kann? Diese Fragen gilt es zu beantworten.

Finanzierung

Zumindest wenn ein Investor eingespannt ist, der das Bürogebäude für sich baut, um die Büroflächen später zu vermieten oder verpachten, spricht man von einem Projekt. Der andere Fall wäre, dass sich eine einzelne Firma in Eigenregie um ein neues Bürogebäude kümmert. Ohne einen entsprechenden Baukredit lässt sich das Projekt kaum umsetzen.

Um bei der Finanzierung möglichst gute Konditionen zu erhalten und um überhaupt einen Kredit ausgezahlt zu bekommen, braucht es ein entsprechendes Konzept, einen Businessplan. In diesem werden alle wichtigen Details und insbesondere die finanziellen Aspekte geklärt. Für Banken ist wichtig, dass das Bauvorhaben lukrativ ist und sich dementsprechend refinanziert.

Vergleich: https://www.scorekompass.de/#!baufinanzierung

Ein Beispielprojekt, das derzeit realisiert wird, ist der neue Standort von rent24 in der Hamburger Innenstadt. Hier entsteht ein Co-Working-Zentrum auf über 2.000 Quadratmetern. Im Herbst 2017 sollen die Räumlichkeiten eröffnet werden.

In diesem Artikel scheinen die einzelnen Schritte recht übersichtlich zu sein, aber natürlich gehören in den einzelnen Bereichen viel mehr Details dazu, die vor dem Baubeginn noch geklärt werden müssen. Auch wenn es in den urbanen Regionen so scheint: Bürogebäude werden nicht einfach ohne weiteres hochgezogen.

Bild 1: ©istock.com/archi_Masha
Bild 2: ©istock.com/Tempura