Wir sitzen viel und wir sitzen lange. Und das nicht nur im Auto und auf dem Sofa, sondern vor allem am Schreibtisch im Büro, was für Ergonomie sowie emotionales und mentales Wohlbefinden sehr ungesund ist. Produktivität wird vor allem durch Abwechslung und ergonomisches Arbeiten gefördert. Aber was heißt Ergonomie eigentlich? Der Begriff stammt aus dem Griechischen und beschreibt die Gesetzmäßigkeiten menschlicher Arbeit. Dabei steht das Wort ergon für Arbeit oder Werk und nomos für Gesetz beziehungsweise Regel. Ergonomie soll optimale Arbeitsbedingungen schaffen und damit körperliche und geistige Gesundheit des Arbeitnehmers fördern. Dazu gehören ergonomische Stühle, Schreibtische und gute Lichtverhältnisse. Aber auch Organisation, Inhalt und Umfeld des Arbeitsplatzes spielen eine Rolle. Ergonomie am Arbeitsplatz kommt Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Kunden gleichermaßen zugute. Je gesünder und zufriedener ein Mitarbeiter ist, desto mehr kann er leisten.
Hohe Bürotemperaturen machen sozialer
Eine Untersuchung des US-Forsches Alan Hedge ergab, dass Angestellte bei höheren Temperaturen deutlich weniger Fehler machen. Grundlage dieser Erkenntnis waren Mitarbeiter einer Versicherung in Florida, die bei 20 Grad Raumtemperatur eine Fehlerquote von 25 Prozent aufwiesen. Bei 25 Grad Raumtemperatur sank die Fehlerquote auf 10 Prozent. Wer sich jetzt die Frage stellt, ob diese Ergebnisse wirklich repräsentativ sind, da es in Florida sowieso eher warm ist, dem sei gesagt, dass Kollegen der Universität Utrecht in Holland zu ähnlichen Ergebnissen kamen. Hier wirkten sich die höheren Temperaturen positiv auf die Sozialfähigkeiten der Mitarbeiter aus. Bei höheren Temperaturen kommen wir uns näher, verstehen uns besser und reden häufiger miteinander. Laut der Arbeitsstättenverordnung sollen übrigens in deutschen Büros mindestens 20 Grad herrschen.
Ergonomie im Büro
Ergonomie im Büro spielt eine so wesentliche Rolle, dass sie zum präventiven Arbeitsschutz gehört. Inzwischen gibt es zahlreiche Ergonomie-Richtlinien, die vom Arbeitgeber eingehalten werden müssen. Bei einigen Richtlinien ist er sogar per Gesetz dazu verpflichtet. Und das macht Sinn, denn falsches Arbeiten kann auf Dauer krank machen. Daher sind ergonomische Möbel, die es unter anderem hier zu finden gibt, so wichtig. Für ein ergonomisches Sitzen sollten Bürostuhl, Schreibtisch und Monitor derart aufeinander abgestimmt sein, dass aufrechtes Sitzen und ein gerader Blick auf den Bildschirm möglich ist. Da ergonomisch geformte Stühle nicht gerade billig sind, hier ein Spartipp: Fragen Sie Ihr zuständiges Amtsgericht, wann die nächste Versteigerung für die Ausstattung eines insolventen Betriebes stattfindet. Ansonsten können Sie natürlich auch einfach gebrauchte Möbel kaufen.
Ergonomie und Bildschirm
Beim Bildschirm gilt: Je größer desto besser. Bei einer amerikanischen Untersuchung kam heraus, dass die Produktivität bei einem 24-Zoll-Monitor gegenüber einem 18-Zoll-Monitor um 52 Prozent erhöht ist. Bei 20-Zoll-Bildschirmen wurde eine 44-prozentige Erhöhung der Produktivität festgestellt. Der ideale Abstand zum Monitor liegt zwischen 50 und 70 Zentimetern. Der Bildschirm sollte so aufgestellt werden, dass Reflektionen vermieden werden. Beim Lesen der obersten Zeile auf dem Bildschirm ist der Kopf leicht nach oben geneigt.
Schreibtisch und Bürostuhl
Der höhenverstellbare Schreibtisch sollte mindestens 80 Zentimeter breit und 160 Zentimeter lang sein. Der Abstand zwischen Sitzfläche und Schreibtisch liegt zwischen 19 und 28 Zentimetern. Mit hängenden Schultern liegen die Arme waagerecht auf dem Tisch. Unter dem Tisch muss nicht auf Kabel geachtet werden, so dass Sie ungestört auch mal die Beine ausstrecken können. Bei einem optimalen Bürostuhl lassen sich sowohl Sitzfläche als auch Lehne stufenlos verstellen und ermöglichen dadurch wechselnde Arbeitshaltungen und dynamisches Sitzen. Die Lehne sollte mindestens bis zu den Schultern gehen.