Bürokratiemonster „Staat“

In seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org
setzt sich Jörg Guido Hülsmann mit den Überlegungen des
amerikanischen Anthropologen David Graeber zum Thema Bürokratie
auseinander. Graeber stellt treffend fest, dass die westlichen
Gesellschaften vollständig durchbürokratisiert sind und liefert als
originelle Begründung hierfür die These, dass wachsende Bürokratien
eine notwendige Begleiterscheinung wachsender Märkte seien.

Unternehmen aber benötigen keinerlei Bürokratie, um ihrer
eigentlichen Aufgabe, nämlich Gewinn zu erwirtschaften, gerecht zu
werden. Alle Regeln oder Vorschriften, die sie intern erlassen,
dienen nur diesem Zweck. Ob die Regeln und Vorschriften dem Ziel der
Unternehmensführung zweckdienlich sind, lässt sich anhand der Gewinn-
und Verlustrechnung feststellen. Erfüllen sie ihren Zweck nur
unzureichend oder gar nicht, kann und wird man sie jederzeit wieder
ändern – „oberste“ Regeln im Sinne einer Bürokratie benötigen
Unternehmen nicht.

In den staatlichen Amtsstuben hingegen liegen die Dinge anders.
Hier ist eine Wirtschaftlichkeitsrechnung nicht möglich. Daher
verlangt die Führung einer staatlichen Behörde die Anwendung
bürokratischer Methoden und damit oberste Regeln, von denen nicht nur
die Ziele genau bestimmt werden, sondern auch die Methoden und
Mittelaufwendungen zur Erreichung derselben. Dass in immer stärkerem
Maße nun auch Privatunternehmen bürokratische Strukturen aufbauen
(müssen), ist den ausufernden staatlichen Eingriffen und
Regulierungen geschuldet. Die Umsetzung und Einhaltung der
staatlichen Vorgaben machen es für die Unternehmen erforderlich,
ihrerseits bürokratische Strukturen aufzubauen. Tatsächlich also sind
wachsende Bürokratien eine Folge des um sich greifenden Etatismus und
des staatlichen Interventionismus. „Privateigentum und der Tausch
desselben sind hingegen ohne staatliche Eingriffe möglich – den
Beweis liefert jeder Kinderspielplatz“, konstatiert Hülsmann.

„Ausufernde Bürokratie erdrückt die produktiven Kräfte jeder
Volkswirtschaft. Sie schadet so der Gesellschaft insgesamt:
Produktivität und damit Wohlstand gehen zurück, die Freiheit nimmt
ab“, stellt Andreas Marquart, Vorstand des Ludwig von Mises Instituts
Deutschland, fest. „Dem Staat selbst wird der Abbau der Bürokratie
kaum gelingen. Bestes Beispiel hierfür ist Brüssel, wenn dort
ernsthaft darüber nachgedacht wird, den Bürokratieabbau mittels einer
zusätzlichen Behörde zu bewerkstelligen. Entbürokratisierung gelingt
hingegen spielend, wenn dem Staat die zur Finanzierung seiner
Bürokratie nötigen Mittel entzogen werden. Ein weiteres Argument für
die radikale Umgestaltung des Geldsystems.“

Bürokratiemonster „Staat“ http://www.misesde.org/?p=14002

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