Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. kritisiert 
die Pläne der Bundesregierung zur Reform des 
Erneuerbare-Energien-Gesetzes scharf und fordert einen Verzicht auf 
die geplante EEG-Umlage auf selbst genutzten Solarstrom. Nach einem 
Kabinettsbeschluss am gestrigen Nachmittag in Meseberg ist 
vorgesehen, den Verbrauch selbst erzeugten Solarstroms zukünftig mit 
der Energiewende-Abgabe zu belasten.
   Betreiber neuer Photovoltaik-Anlagen sollen ab August dieses 
Jahres 70 Prozent der EEG-Umlage zahlen müssen. Dies entspräche einer
Belastung von rund 4,4 Cent je selbstverbrauchter Kilowattstunde 
Solarstrom. Die Abgabe wird die umweltfreundliche Eigenstromerzeugung
insbesondere im Mittelstand, in der Landwirtschaft und im Gewerbe 
weitgehend unattraktiv machen, so die Analyse des Bundesverbandes 
Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Er fordert die Bundesregierung auf,
von dem Vorhaben unbedingt Abstand zu nehmen. Andernfalls werde die 
Energiewende ernsthaft Schaden nehmen. 
   Nach Ansicht des Solarverbandes ist es richtig, die Kosten der 
Energiewende auf breitere Schultern zu verteilen und wie geplant die 
Industrie mit ihrem eigenen fossilen Kraftwerkspark als Kompensation 
für Umweltschäden und Gesundheitsbelastungen am Umbau des 
Energiesystems stärker finanziell zu beteiligen. „Aber es ist ein 
Irrweg und kontraproduktiv, nun ausgerechnet klimafreundliche 
Solarstrom-Erzeuger zu bestrafen und für die Kosten der Energiewende 
zur Kasse zur bitten. Das ist so, als würde ein Schrebergärtner auf 
sein selbst geerntetes Gemüse eine Abgabe zahlen, um die Landwirte zu
subventionieren“, meint Dr. Günther Häckl, Präsident des BSW-Solar.
   Bei Umsetzung des Vorhabens blieben Betreiber von Solaranlagen 
zudem länger auf eine EEG-Förderung angewiesen, was politisch nicht 
gewollt sein könne und zu keiner Kostensenkung führe. Bei einer 
vorgesehenen Bagatellgrenze in Höhe von 10 kWp Photovoltaik-Leistung 
sind Eigenheimbesitzer von der geplanten Regelung ausgenommen. Nach 
BSW-Angaben machen diese aber nur 17 Prozent des Solarzubaus aus.
   „Wer Solarstrom selbst verbraucht, entlastet bereits das 
Energiewendekonto, weil er auf die EEG-Vergütung verzichtet. Er macht
den Netzausbau günstiger, weil weniger Strom transportiert werden 
muss und schont das Klima. Es ist unbegreiflich, dass solare 
Selbstversorger für ihr Umweltengagement jetzt bestraft werden 
sollen“, so Häckl. Der EEG-Reformentwurf müsse jetzt dringend im 
weiteren politischen Prozess nachgebessert werden, um die 
Energiewende nicht zu einer reinen Konzernveranstaltung zu machen. 
Häckl: „Die Mehrheit der Bevölkerung will die Energiewende und die 
Bürger wollen selbst an ihr teilhaben. Wer das Umweltengagement der 
Menschen und des Mittelstandes bremst, lässt entscheidendes Potenzial
der Energiewende ungenutzt. Die Vermutung liegt nahe, dass mit dieser
Maßnahme nur die konventionelle Energiewirtschaft vor lästiger 
Erzeugungskonkurrenz geschützt werden soll.“
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