Die wandelnden Strukturen und Ausdrucksformen
globaler Machtbeziehungen stehen im Mittelpunkt der Politischen
Gespräche, die am Sonntagnachmittag prominent eröffnet wurden.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterstrich in seiner
Eröffnungsrede, dass nicht die Immigrationsfrage, sondern die Frage
des Zusammenhalts innerhalb Europas die momentan größte
Herausforderung für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sei.
Er bezog sich in seiner Rede auf den Brexit. „Die EU wird am Brexit
nicht zerbrechen, womöglich wird dieser den Zusammenhalt sogar
stärken“, so Van der Bellen. Van der Bellen plädierte gegen die
Zwergstaatlerei und unterstrich, dass die Verhandlungsmacht eines
gemeinsamen Europas ungleich größer sei als die Verhandlungsmacht der
einzelnen Mitgliedsstaaten.
„Es ist essentiell, die Grundwerte der EU, wie Solidarität,
Rechtsstaatlichkeit, Nachhaltigkeit, und Demokratie hochzuhalten,
wenn wir eine glaubhafte Alternative zum populistischen Diskurs, den
wir aus allen Ecken hören, darstellen wollen“, betonte Franz
Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach. Fischler rief in
seiner Eröffnungsrede zu europäischer Einheit auf, um globalen
Machtverschiebungen, Populismus und Klimawandel zu begegnen. „Man
kennt das Europäische Forum Alpbach als ?Festival der Ideen? und als
?Dorf der Denker?. Lasst uns nach den kommenden drei Tagen, ein ?Dorf
der Macher? sein und Alpbach mit dem richtigen Werkzeug zum Handeln
verlassen“, so Fischer. Knapp 40 Diskussionen und Breakout-Sessions
sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den nächsten drei Tagen
mit neuen Handlungsansätzen ausstatten.
Julia Ebner: Wachsamkeit zum Schutz der demokratischen Kultur
Extremismus-Forscherin Julia Ebner warnte in ihrer Keynote vor dem
manipulativen Einfluss von Big Data und Künstlicher Intelligenz auf
die Einstellungen und Gedanken der europäischen Bürgerinnen und
Bürger. „Wenn das Ziel der antidemokratischen Bewegungen ist, unser
Vertrauen zu ruinieren und Spaltungen voranzutreiben, müssen unsere
Antworten auf die Stärkung der politischen und gesellschaftlichen
Resilienz zielen“, sagte Ebner. Dabei müsse man bei einer Diversität
der Meinungen beginnen, so die am Institute for Strategic Dialogue
forschende Wissenschaftlerin.
Künstlerische Eröffnung durch Ayad Akhtar Die Politischen
Gespräche wurden von einer Inszenierung des US-Dramatikers und
Schriftstellers Ayad Akhtar begleitet. Die gemeinsam mit dem
Burgtheater-Ensemblemitglied Philipp Hauß aufgeführten
Performancestücke thematisierten einerseits die Träume, sowie
Vorurteile und Schwierigkeiten, die Migranten in ihren neuen
Heimatländern erfahren. Andererseits gaben sie Einblicke in die
Überzeugungen und Meinungen von Trump-Wählern.
Kurz nach der Veranstaltung steht Ihnen Videomaterial für die
redaktionelle Verwendung auf der Alpbach Mediathek zur Verfügung:
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Aktuelle Pressefotos zur Veranstaltung ab sofort unter
[www.alpbach.org/pressefotos] (http://www.alpbach.org/pressefotos)
Rückfragehinweis:
Kerstin Hosa, Europäisches Forum Alpbach, +43 664 610 63 62, Kerstin.hosa@alpbach.org
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/485/aom
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