Staatsanwaltschaft durchsucht 19 Objekte / 350 Mio.
Euro Anlegergeld verbrannt
Berlin, 26. April 2018 – In die Ermittlungen zur Pleite von
Europas größtem börsennotierten Agrarkonzern KTG Agrar kommt
Bewegung. Am Mittwoch, 25. April, durchsuchte die Staatsanwaltschaft
Hamburg 19 Objekte in sieben Bundesländern wegen des Verdachts auf
Insolvenzverschleppung, der unrichtigen Darstellung und
Insiderhandels, wie die Staatsanwaltschaft Hamburg auf Anfrage des
Wirtschaftsmagazins –Capital– (Online-Ausgabe) bestätigte. 98 Beamte
waren dabei im Einsatz.
Laut Staatsanwaltschaft wird gegen acht Beschuldigte ermittelt.
Nach –Capital—Informationen sind darunter neben Ex-Vorständen auch
der ehemalige Firmenchef Siegfried Hofreiter und seine ehemalige
Lebensgefährtin, die Hauptaktionärin und Aufsichtsrätin Beatrice Ams.
Sie soll die einzige Beschuldigte sein, gegen die sich der Verdacht
des Insiderhandels richtet. Die Beamten durchsuchten Büros und
Privatwohnungen in Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin,
Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Unterlagen,
Datenträger und E-Mail-Korrespondenz wurden beschlagnahmt.
Anfang Juli 2016 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet,
externe Sanierer übernahmen das Kommando. Was das 25-köpfige Team
vorfand, war ein Desaster. Ein Dickicht aus 120 Firmen, mit fast 400
Mio. Euro überschuldet. Die knapp 1.000 Mitarbeiter bangten um ihre
Jobs, die 12.000 Zeichner mehrerer KTG-Anleihen um fast 350 Mio.
Euro. Eine der größten Pleiten auf dem deutschen Markt für
Mittelstandsbonds bahnte sich an.
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Jens Brambusch, Redaktion –Capital–,
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