Anlaesslich des Burka-Verbotes in Frankreich und der Forderung der FDP-Politikerin Koch-Mehrin, die Burka auch in Deutschland zu verbieten, erklaert die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Oezoguz:
Keine Symboldebatte auf Kosten der ohnehin schon benachteiligten Frauen. Ein Gesetz gegen das Tragen der Burka ist keine Loesung und hilft bei aller gerechtfertigten Ablehnung der Burka nicht weiter.
Klar ist: Die Burka diskriminiert Frauen, die sie tragen muessen, und verhindert ihre gleichwertige Integration in unsere Gesellschaft. Kein Mensch, keine Glaubensrichtung kann ernsthaft wollen, dass sich eine Frau nur in Ganzkoerper-Verschleierung ausser Haus bewegen darf. Darum lehnt auch die ueberwaeltigende Mehrheit der Muslime in Deutschland die Burka ab.
Es ist aber wenig sinnvoll, ein Gesetz zu verabschieden, dass nur einen Bruchteil der Gesellschaft betrifft und dessen Wirkung hoechst fragwuerdig ist. Die Forderung von Koch-Mehrin (FDP) nach einem Verbot scheint eher als Symbol an die Mehrheitsgesellschaft gerichtet zu sein, anstatt einer erfolgreichen Integration zu dienen.
Mehr als fraglich ist, ob die Frauen nach einem Burka-Verbot dann ueberhaupt noch das Haus verlassen (duerfen), und dann die Wohnung zum Gefaengnis wird.
Statt eines Verbotes muessen wir mit allen Mitteln versuchen, dass keine Frau mehr gezwungen wird, die Burka zu tragen. Dafuer brauchen wir eine differenzierte und ernstgemeinte Debatte in der Gesellschaft.
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