Businessplanhürde Wettbewerbsanalyse

Görlitz, 05.05. 2011 (jk) – Die Wettbewerbsanalyse ist nach der Finanzplanung der problematischste Teil eines Businessplans, denn auch hier müssen Zahlen einfließen, die die Rentabilitätsthese des geplanten Unternehmens untermauern. Die zukünftigen Kunden sind der einzige Garant für das Gelingen eines Unternehmens, daher muss ein Businessplan anhand einer Analyse des bestehenden Marktes für ein Produkt oder eine Dienstleistung annähernd vorhersehen, wie viele Kunden dieses Produkt finden wird. Die aus der Wettbewerbsanalyse resultierenden Zahlen bilden auch die Grundlage für den Umsatzplan, dessen Ergebnisse wiederum in den Finanzplan einfließen. „Wie man sieht bildet eine realistische Wettbewerbsanalyse das Fundament einer gelungenen Finanzplanung“, erklärt Andreas Schilling, Gründerprofi und Businessplanexperte der Plattform www.businessplan-experte.de. „Viele angehende Unternehmer scheitern einfach daran, dass ihr Businessplan von der Hausbank abgelehnt wird, weil zwar die Finanzplanung in sich richtig gerechnet wurde, die darin enthaltenen Zahlen aus der Wettbewerbsanalyse jedoch falsch sind. Banken sind sehr bewandert in Marktfragen und kennen zu den meisten Branchen den aktuellen Wettbewerbsstand. Man tut also gut daran, hier einen Profi zu Rate zu ziehen.“
Die wichtigsten Elemente einer Wettbewerbsanalyse sind die Marktsegmentierung sowie die Einschätzung des Marktpotenzials. Im ersten Teil wird ein für das Produkt des Businessplans relevantes Segment des Gesamtmarktes abgegrenzt, also quasi eine produktrelevante Zielgruppe ermittelt. Übliche Kriterien sind hierfür an erster Stelle die geografische Lage sowie Alter, Einkommen und Ähnliches. Im zweiten Teil wird analysiert, wie viel Umsatz für das geplante Produkt vom eigenen Betrieb sowie von Konkurrenzbetrieben mit vergleichbaren Produkten im gewählten Marktsegment erzielt werden kann. Der Miteinbezug der Konkurrenz ist hier ganz entscheidend: Wer nicht mit der Konkurrenz rechnet, wird vom Profi sofort als Marktlaie eingestuft. Sogar im Fall, dass das Alleinstellungsmerkmal eines Produktes so stark ist, dass (noch) kein tatsächlicher Wettbewerb besteht, sollten Beispiele für mögliche Konkurrenten aufgeführt werden, denn: „Wenn es keine Wettbewerber gibt, gibt es wahrscheinlich keinen Markt.“ (Brian Woods, Venture Capitalist). Kriterien einer Konkurrenzanalyse sind Umsatz, Größe, Wachstum, Marktanteil, Kostenposition, Produkt-linien, Service und Vertriebskanäle.
Im Rahmen einer Marktpotenzanalyse ist eine Prognose für die kommenden fünf bis zehn Jahre die Regel; bei Märkten, die sich im Aufbau befinden, kann der analyserelevante Zeitraum entsprechend länger sein. Zur Bestimmung dieses Marktpotenzials sind meist statistische Informationen notwendig. Eine erste Anlaufstelle für Informationen kann das Statistische Bundesamt sein (http://www.destatis.de/), weitere von Geldgebern gern gesehene Quellen sind eigene Umfragen oder die Analysen angesehener Marktforschungsinstitute. Eigenes Analysematerial ist wichtig, da es Aufschluss über die Kompetenz und Gründlichkeit sowie das Marktverständnis des Unternehmers gibt. Es sollte jedoch unbedingt vom Unternehmensberater überprüft werden, um ein fehlerfreies und in vollem Umfang relevantes Ergebnis zu garantieren.

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