BVNF kritisiert harten Kurs Gröhes

In einem Interview mit der Bildzeitung kündigt der
Bundesgesundheitsminister an, notfalls gesetzliche Maßnahmen zur
Umsetzung der elektronischen Gesundheitskarte ergreifen zu wollen.

Der Bundesverband niedergelassener Fachärzte kritisiert in einem
offenen Brief an den Minister, dass mit der zwangsweisen Umsetzung
der Gesundheitskarte und einer zentralen Telematikinfrastruktur das
Patientengeheimnis als Bestandteil der vertrauensvollen Behandlung
der Patienten gefährdet wird.

Die immer wieder vorgeschobenen Vorteile des Notfalldatensatzes
seien eher patientengefährdend und juristisch unsicher für die
behandelnden Ärzte. Allein die wirtschaftlichen Interessen der
Krankenkassen mit einer Auslagerung der Kassenbürokratie in die
Arztpraxen durch den Versichertenstammdatenabgleich hätten das
Projekt ins Abseits gebracht. Der Verband verlangt, dass das Projekt
auf den Prüfstand gestellt wird, um weitere Geldverschwendung zu
vermeiden. Weiterhin solle eine Entflechtung von sensiblen
medizinischen Daten in ärztlicher Hand von den Abrechnungsdaten der
Krankenkassen erfolgen. Man müsse auch überlegen, ob man den
Stammdatenabgleich und die weiteren sog. Mehrwertanwendungen nicht
für Patienten und Ärzte freiwillig gestaltet, um das Projekt nicht
endgültig in den Sand zu setzen.

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Dr. K. Ebertseder, Tel. 0175-1709288, pressestelle@bvnf.de

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