Das Rektorat der TU Wien rief in einem
internen Wettbewerb die acht Fakultäten auf, nachhaltige
Gleichstellungskonzepte vorzulegen. Der Preis: zwei Professuren und
zwei Laufbahnstellen für Frauen. Die Sieger: die Fakultäten für
Bauingenieurwesen, Informatik, Maschinenwesen und
Betriebswissenschaften sowie Technische Chemie.
Am 23.02. entschied das Rektoratsteam unter Einbeziehung der
Abteilung Genderkompetenz über die eingereichten Konzepte und hat den
Fakultäten für Bauingenieurwesen und Technische Chemie je eine
Professur, sowie den Fakultäten für Informatik und Maschinenwesen und
Betriebswissenschaften je eine Laufbahnstelle zuerkannt. Innovation
und Kreativität spielen in den Technikdisziplinen nicht nur beim
Forschen und Lehren, sondern auch beim strategischen Management
dieser Aufgaben eine wichtige Rolle. „Es war grundsätzlich erfreulich
zu sehen, wie die Fakultäten versucht haben, die Forderung nach einem
nachhaltigen, strategischen Konzept umzusetzen. Die Prämierten
zeichnen sich insbesondere durch ihre Verankerung in der Fakultät und
ihre zumindest mittelfristige, teilweise auch langfristige
Perspektive aus“, erläutert Rektorin Sabine Seidler ihre Strategie
und Entscheidungsgrundlage.
Zwtl.: Nicht Kopf oder Zahl, sondern Konzept zählt
Am Ende ging es also um viel mehr als nur um die geförderten
Professuren und Laufbahnstellen, sondern neben den neuen Stellen
selbst um die strukturellen Wirkungen und die Verankerung in einem
nachhaltigen Personalkonzept. Es geht um eine neue Qualität der
Gleichstellungspolitik im Wissenschaftssystem. Die Verknüpfung von
Chancengleichheit mit absoluter Top-Qualität in Forschung und Lehre
ist der Grundgedanke bei dieser Maßnahme. Dadurch wird das
strategische Konzept der TU Wien, ihrer Forschungsschwerpunkte ebenso
wie die innovative Gestaltung der Lehre, schon in naher Zukunft von
weiteren vier Top-Wissenschaftlerinnen gestärkt werden.
In den Zielvereinbarungen zwischen Rektorat und Fakultäten ist
festgeschrieben, dass der Frauenanteil auf allen Ebenen durch
wirksame Maßnahmen zu erhöhen ist. Im Rahmen der Umsetzung des
Frauenförderungsplanes schreibt die TU Wien im Zeitraum 2016 – 2018
zwei Professuren und zwei Laufbahnstellen für Frauen aus. Die Dekane
der Fakultäten konnten Strategiekonzepte in den Wettbewerb einreichen
um mit ihrer Fakultät in das zweistufige Verfahren für diese Stellen
einzutreten. Die prämierten Konzepte der im Wettbewerb erfolgreichen
vier Fakultäten gelangen nun zur Umsetzung. Bei den zwei Professuren
und zwei Laufbahnstellen werden die Auswahlverfahren und
Besetzungsverfahren wie sonst üblich durchgeführt.
Zwtl.: Starkes Signal
Mit der Ausschreibung von wissenschaftlichen Stellen
ausschließlich für Frauen setzt die TU Wien ein Zeichen. „Wir wissen,
dass wir mit solchen Ausschreibungen international
Top-Wissenschaftlerinnen ansprechen können. Von dieser Maßnahme
erwarten wir uns einen echten Impuls für ausgewählte
Forschungsbereiche und für die Lehre“ so Anna Steiger, Vizerektorin
für Personal und Gender. Die TU reagiert damit auf die zu langsame
Steigerung des Frauenanteils in den wissenschaftlichen
Top-Positionen. Obwohl der Frauenanteil bei den Studierenden seit
Jahren kontinuierlich ansteigt – derzeit liegt der Anteil weiblicher
Studierender bei ca. 30 Prozent – ist es bisher kaum gelungen, diese
Veränderung auch in den Besetzungen für Laufbahnstellen und
Professuren zu erreichen. Derzeit sind lediglich 10 Prozent der
Professuren und 20 Prozent der Laufbahnstellen an der TU Wien mit
Frauen besetzt. „Es ist leider so, dass das Potential und die
Qualifikation von Frauen sehr oft schlechter beurteilt werden, als
das von gleich qualifizierten Männern. Dieses Phänomen ist keine
Besonderheit an der TU Wien, es ist international gut erforscht und
weithin bekannt. Auch Frauen unterliegen diesem Mechanismus, und
beurteilen Frauen tendenziell schlechter als gleich qualifizierte
Männer “ so Brigitte Ratzer, Leiterin der Abteilung Genderkompetenz.
Rückfragehinweis:
Technische Universität Wien
Bettina Neunteufl
Pressesprecherin
Mobil +43 664 4845028
bettina.neunteufl@tuwien.ac.at
www.tuwien.ac.at/pr
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