Cevian will bei Thyssenkrupp-Aufspaltung mitmischen: Großaktionär fordert „richtige Umsetzung“ der neuen Strategie

Cevian-Co-Chef Förberg: „Wir sitzen nicht in
Aufsichtsgremien, um Ruhe zu geben“

Berlin, 16. Oktober 2018 – Auch nach der Entscheidung zur
Aufspaltung von Thyssenkrupp will Großaktionär Cevian Capital seinen
Druck auf das Management hoch halten. „Wir sitzen nicht in
Aufsichtsgremien, um Ruhe zu geben, sondern um im besten Sinne
Aufsicht zu führen und Rat zu geben“, sagte der Cevian-Co-Chef Lars
Förberg in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin –Capital–
(Ausgabe 11/2018, EVT 18. Oktober). Cevian sei schließlich Besitzer
von fast einem Fünftel des Aktienkapitals von Thyssenkrupp und fühle
sich als Miteigentümer. „Wir unterstützen den Vorstand bei seiner
Strategie. Aber sie muss jetzt auch richtig umgesetzt werden“, sagte
Förberg.

Der schwedische Finanzinvestor ist mit einem Anteil von 18 Prozent
zweitgrößter Aktionär des Industriekonzerns. In den vergangenen
Monaten hatte Cevian Capital die Strategie des früheren Konzernchefs
Heinrich Hiesinger scharf kritisiert und auf einen grundlegenden
Umbau des Unternehmens gedrungen. Die Rücktritte von Hiesinger und
Aufsichtsratschef Ulrich Lehner hätten ihn „überrascht“, sagte
Förberg. Unter dem früheren Vorstand hätten die Kerngeschäfte von
Thyssenkrupp „seit Jahren wesentlich schlechter abgeschnitten als die
jeweilige Konkurrenz“. Als zentrale Ursache dafür nannte der
Cevian-Chef die bisherige „schwerfällig und zentralisierte“
Konglomerats-Struktur des Unternehmens.

Mit Blick auf die geplante Aufspaltung des Konzerns zeigte sich
der Cevian-Gründer überzeugt, dass die neue Struktur zu besseren
Ergebnissen führen werde. „Alle Stakeholder werden davon profitieren,
wenn die Strategie richtig umgesetzt wird“, sagte er. „Beide
Unternehmen könnten sich künftig „in deutlich fokussierter Form
besser entwickeln und auf ihre Stärken konzentrieren“. Das werde sich
irgendwann auch in höheren Aktienkursen niederschlagen.

Im Interview mit –Capital– wies Förberg zudem den Vorwurf zurück,
Cevian habe bei Thyssenkrupp auf eine Zerschlagung gedrungen, um
möglichst schnell eine hohe Rendite aus dem Investment zu ziehen. Es
gehe allein darum, Thyssenkrupp wettbewerbsfähig zu machen zu machen,
da nur erfolgreiche Unternehmen Arbeitsplätze aufbauen und sichern
können, so Förberg. „Daher sehe ich überhaupt keinen Konflikt
zwischen den Interessen der Beschäftigten, der Gewerkschaften und
jenen von Cevian. Wer hier einen Konflikt herbeiredet, will die
Diskussion politisieren“, sagte der Cevian-Chef.

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