CFOs unter Druck: Fachkräftemangel und indirekte Kosten bereiten Kopfzerbrechen (FOTO)

CFOs unter Druck: Fachkräftemangel und indirekte Kosten bereiten Kopfzerbrechen (FOTO)
 

– Untersuchung CFO Survey Herbst 2018: Deutschlands CFOs sehen
Gefahr einer negativen wirtschaftlichen Trendwende

– Fachkräftemangel für Unternehmen größter Risikofaktor

– Aufwendungen steigen insbesondere beim Personal – Kostendämmung
hat Priorität

Trotz guter wirtschaftlicher Lage: Die Gefahr einer Trendwende
wächst! Die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland bewertet derzeit
zwar nahezu jeder CFO als gut/sehr gut (96 %), bei den Aussichten
hingegen überwiegt die Zahl der Pessimisten. 18 Prozent der befragten
CFOs gehen von einer positiven Geschäftsentwicklung aus, 23 Prozent
hingegen von einer negativen. Das zeigt der aktuelle CFO Survey von
Deloitte, das Stimmungsbarometer unter den Finanzvorständen. Das
Top-Risiko für Unternehmen ist der Fachkräftemangel: Für fast zwei
Drittel (65 %) der Befragten stellt er ein hohes Risiko dar. Zudem
sieht knapp die Hälfte (49 %) geopolitische Risiken als Bedrohung.

„Nach einem langen Aufschwung verdüstert sich aktuell der
wirtschaftliche Ausblick. Erstmals seit 2012 sind mehr CFOs
pessimistisch als optimistisch. Die Investitionsneigung sinkt
deutlich, die Einstellungsbereitschaft nur leicht. Hierfür dürfte der
Fachkräftemangel verantwortlich sein, der momentan zentral für die
Unternehmensstrategien ist“, erklärt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom
bei Deloitte.

Investitionsneigung fällt – Deutschland rückt in den Fokus

Eine zentrale Folge der negativen Zukunftserwartungen: Die
Investitionsneigung nimmt spürbar ab. Sie fällt für die nächsten
zwölf Monate gegenüber dem ersten Halbjahr um 19 Prozentpunkte auf 28
Prozent. Zwar haben die aktuellen geopolitischen Risiken wie etwa der
Aufstieg rechtspopulistischer Parteien in Europa oder ein
potenzieller internationaler Handelskrieg für knapp die Hälfte der
CFOs (52 %) keine Auswirkungen auf die Auslandinvestitionen, aber
rund ein Fünftel (18 %) gab an, die aktuelle Globalisierungsstrategie
überprüfen zu wollen. Deutschland rückt in der Phase der globalen
Unsicherheit als Investitionsziel wieder stärker in den Fokus. Mehr
als zwei Drittel der Unternehmen wollen sich hier vermehrt
engagieren: Insgesamt planen 71 Prozent der befragen CFOs
Inland-Investments, es folgen Westeuropa und China (22 %), gefolgt
von Osteuropa (20%) und den USA (19%).

Mitarbeiter verzweifelt gesucht – Fachkräftemangel besonders in
der Technologie/IT

Der Fachkräftemangel, der als Risiko gegenüber der Umfrage im
Herbst 2017 noch einmal um 14 Prozentpunkte zugenommen hat, betrifft
die Unternehmen mittlerweile sehr konkret. So gaben knapp drei
Viertel (74 %) der Befragten an, dass der Mangel die Kosten für
Personalgewinnung spürbar in die Höhe treibt. 39 Prozent beklagen
entgangene Wachstumschancen, immerhin jedes zehnte Unternehmen muss
aus diesem Grund Investitionen verschieben.

Am stärksten zeigt sich der Fachkräftemangel im Technologie-/
IT-Bereich. Hier spüren ihn bereits mehr als die Hälfte (57 %) der
Unternehmen. Auch in der Fertigung (36 %) und im Forschungs- und
Entwicklungsbereich (24 %) ist er bereits deutlich zu merken. Es
folgen Vertrieb/Kundenbetreuung und Finanzen/Controlling, in denen
rund ein Fünftel (21 %) spüren.

Talente anlocken – mit attraktivem Arbeitsumfeld

Dem Fachkräftemangel soll vor allem mit einem attraktiven
Arbeitsumfeld in Form von Schulungen und Work-Life-Balance begegnet
werden. 45 Prozent der Befragten nannten dies als Hebel. Eine weitere
Möglichkeit ist die zunehmende Automatisierung von Prozessen, was für
44 Prozent eine Perspektive darstellt. Befristete Anstellungen sind
für ein rund Drittel (27 %) der Studienteilnehmer ein probates
Mittel. Relativ wenige Unternehmen (13 %) versuchen hingegen, neue
Talent-Pools für sich zu nutzen, wie beispielsweise ältere
Arbeitnehmer.

Kosteneinsparungen haben Priorität

Vor diesem schwierigen Hintergrund beobachten die meisten
Unternehmen einen Anstieg der indirekten Kosten im Verhältnis zum
Umsatz. Der Kostenanstieg bezieht sich insbesondere auf die
Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten, die von 51 Prozent der
Befragten angeführt wurden, in leicht abgestufter Form aber auch auf
die Produktionsgemeinkosten (36 %). Den stärksten Treiber für den
Kostenanstieg bilden erhöhte Ausgaben für die Mitarbeiter- benannt
von fast 80 Prozent der Teilnehmer – sowie regulatorische
Anforderungen (48%), steigende Komplexität (33%) und der Ausbau
umfangreicher Planungs- und Steuerungsfunktionen (31%). Für 64
Prozent der CFOs hat die Kostenreduzierung deshalb hohe Priorität,
insbesondere im Technologie- und Bankensektor.

Erreicht werden soll eine Reduzierung insbesondere durch eine
Prozessstandardisierung, der 67 Prozent der Befragten eine hohe/sehr
hohe Bedeutung zukommen, gefolgt von der Automatisierung
transaktionaler Prozesse (53 %). Im Rahmen der Prozessoptimierung
messen 36 Prozent der Unternehmen dem Continuous Improvement eine
hohe/sehr hohe Relevanz zu. Im Rahmen der organisatorischen Maßnahmen
erachten 32 Prozent der Befragten eine funktionsübergreifende
Zusammenarbeit sowie Aufgabenbündelung als bedeutsam.

„Beim Thema Gemeinkostenmanagement ziehen die CFOs prinzipiell die
laufenden den einmaligen Verfahren vor – und setzen vor allem auf
drei Optionen: ein laufendes Gemeinkostencontrolling, Benchmarking
sowie Prozess-Reengineering. Mithilfe digitaler Technologien lassen
sich prozessbezogene Massendaten schneller analysieren, zudem lassen
sich Simulationsrechnungen und Potenzialabschätzungen durchführen“,
erklärt Rolf Epstein, Leiter CFO Programm.

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory
und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen
Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte
Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von
Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte
herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt
Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen
Herausforderungen. Making an impact that matters – für mehr als
244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und
individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
(„DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und
unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
http://www.deloitte.com/de/UeberUns.

Pressekontakt:
Christian Krause
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Tel: +49 89 29036 6517
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