– Nur noch 16,4% der deutschen Mittelständler unter weiblicher
Führung
– Günstige Lage am Arbeitsmarkt ein Grund für den Rückgang
– KfW Chefvolkswirt Jörg Zeuner: „Deutsche Wirtschaft braucht gut
ausgebildete Frauen“
Der Frauenanteil war zuletzt wiederholt auch unter den Gründern
zurückgegangen. Nur 270.000 Frauen wagten im Jahr 2016 den Schritt in
die Selbstständigkeit, ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber 2015.
Vor allem bei Vollerwerbsgründungen sank ihre Beteiligung. Ein Grund
für den Schwund dürfte die gute Lage am deutschen Arbeitsmarkt sein,
von der insbesondere Frauen profitiert haben. Karriereentscheidungen
fallen daher immer häufiger gegen die Selbstständigkeit aus. Mit
Verzögerung bremst das den Anstieg der frauengeführten
Mittelstandsunternehmen in den nächsten Jahren.
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung frauengeführter Unternehmen im
Mittelstand ist nach wie vor unterproportional, wie die Analyse von
KfW Research weiter verdeutlicht. Eine Ursache dafür ist die Größen-
und Branchenstruktur frauengeführter Mittelständler: über drei
Viertel der kleinen und mittleren Firmen unter weiblicher Leitung
sind Dienstleistungsunternehmen mit weniger als fünf Angestellten.
„Die zuletzt rückläufigen Zahlen frauengeführter Mittelständler
sind bedenklich“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe. „Dabei bräuchte die deutsche Wirtschaft die gut
ausgebildeten Frauen immer dringender, gerade auch in den
Führungsetagen von Unternehmen. Die schrumpfende Erwerbsbevölkerung,
der zunehmende Fachkräftemangel sowie die bei vielen Mittelständlern
in den kommenden Jahren anstehende Nachfolgersuche hinterlassen
zukünftig nicht nur leere Chefsessel“.
Der One-Pager „Chefinnen im Mittelstand“ ist abrufbar unter
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