
Der Chipmangel ist ein schlagendes Beispiel dafür, wie kurzsichtig und erkenntnisresistent Manager und Politiker das Land führen. Zur Erinnerung: Es ist gerade fünf Jahre her, dass das Corona-Virus die Lieferketten weltweit auseinanderriss. Computerchips aus China gelangten nicht mehr nach Deutschland. Eine der Lektionen der Pandemie lautete, bei kritischen Vorprodukten nicht ausschließlich auf den Import angewiesen zu sein. (…) Der niederländische Chiphersteller Nexperia, früher eine Tochter des Philips-Konzerns, gehört seit 2019 mehrheitlich dem chinesischen Unternehmen Wingtech Technology. Nexperia ist seit einigen Monaten vom Machtkampf zwischen China und den USA um die ökonomische Vorherrschaft erfasst. Washington drang auf die Auswechslung des Chefs, die Niederlande übernahmen die Kontrolle und setzten einen Interimschef ein. Die juristische Grundlage dafür war ein Gesetz aus der Zeit des Kalten Krieges, an das sich zuvor kaum jemand erinnert hatte.Als Vergeltung verhängte Peking ein Exportverbot bestimmter Komponenten, weshalb bei Nexperia die Produktion ins Stocken gerät. (…) Vor diesem Hintergrund überrascht sowohl, dass die Unternehmen nicht mehr Nexperia-Chips auf Lager gelegt haben, als auch das Fehlen von Alternativen. Die Niederländer bauen Standard-Halbleiter, die auch von anderen Herstellern geliefert werden können.
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