Christliche Krankenhäuser bündeln Kräfte mit CKiD-Initiative und legen Prognos-Studie zur Krankenhauslandschaft 2020 vor

(DGAP-Media / 25.09.2012 / 12:00)

Jedes dritte deutsche Krankenhaus wird in konfessioneller Trägerschaft
geführt. Um auch politisch mehr Einfluss zu nehmen, verstärken der Deutsche
Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und der Katholische
Krankenhausverband Deutschland (KKVD) unter dem Signet Christliche
Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) ihre gemeinsamen Aktivitäten. Auf der
ersten gemeinsamen Jahrestagung am 25./26. September in Berlin stehen die
Herausforderungen der sich rasantändernden Krankenhauslandschaft in
Deutschland im Fokus.

In der zur Jahrestagung in Auftrag gegebenen Prognos-Studie
–Krankenhauslandschaft 2020– werden zukünftige Herausforderungen für
kirchliche Krankenhäuser skizziert. Sie liefert wichtige Parameter, wie
christliche Krankenhausträger und -verbünde auch bis 2020 werteorientiert,
innovativ und wettbewerbsstark aufgestellt sein müssen. In einer
umfassenden Umfrage wurden Fachgespräche mit 121 Geschäftsführerinnen und
Geschäftsführern christlicher Krankenhäuser geführt. Durch die Studie
konnten wichtige Grundlagen für die weitere Arbeit der CKiD gewonnen
werden. –Mit der CKiD Initiative wollen wir Ziele und Modelle formulieren,
in denen sich die Krankenhäuser vor Ort wieder finden. Damit stärken wir
die Trägergruppe der christlichen Krankenhäuser in Deutschland ebenso wie
das einzelne Krankenhaus–, erklären die Vorsitzenden von DEKV und KKVD,
Manfred Witkowski und Theo Paul. –Der Wettbewerb erfordert die
Leistungsangebote weiter zu entwickeln. Die Prognos- Studie liefert uns
wichtige Ansätze, wie wir die Chancen nutzen, auch in Zukunft eine
hervorragende medizinische und pflegerische Versorgung auf wirtschaftlich
solider Grundlage zu gestalten.– Zentrale Botschaft der Prognos-Studie: Um
die Gesundheitsversorgung künftig sicher zu stellen, braucht es starke
Verbünde, verbindliche Kooperationen und eine gestärkte Investitionskraft.

Im Wesentlichen benennen die Analytiker von Prognos die
Fallzahlentwicklung, den Fachkräftemangel, dieÖffnung der ambulanten
Versorgung für Kliniken im Bereich spezialisierter Leistungen, den Ausbau
und die Verbesserung Sektorübergreifender Versorgungsstrukturen sowie die
Konzentrationsprozesse des Krankenhaus-Marktes, die Generierung neuer
Finanzierungspotentiale und die Optimierung von Organisationsstrukturen
durch ein handlungsfähiges Krankenhausmanagement als maßgebliche
Herausforderungen, denen alle Krankenhausträger gegenüberstehen.

Für den Bereich der Aus- und Weiterbildungsförderung bildet die Studie
eindeutige Stärken der christlichen Krankenhäuser ab. Hier sehen sie sich
gut aufgestellt. Sie ist ein wichtiges Instrument, um dem wachsenden
Fachkräftemangel zu begegnen. Vor dem Hintergrund des demografischen
Wandels wird sich der Personalmangel an deutschen Krankenhäusern weiter
zuspitzen. Laut einer aktuellen Studie von Price Waterhouse Coopers und
WIFOR Institut werden bis 2030 bundesweit 165.000Ärztinnen undÄrzte und
790.000 Fachkräfte im nichtärztlichen Bereich zusätzlich benötigt. Eine
große Chance für christliche Krankenhäuser, dieser Herausforderung positiv
zu begegnen liegt in ihrem Engagement für die Ausbildung in den
Pflegeberufen und ihrem Weiterbildungsangebot fürÄrztinnen undÄrzte.
Schon heute bildenüber zwei Drittel der kirchlichen Träger aus. Dagegen
bildet
nur jede fünfte private Klinik selbst aus. Durch attraktive Rahmen- und
Arbeitsbedingungen, eine gezielte Ausbildung und wirkungsvolle Maßnahmen
der Fort- und Weiterbildung können kirchliche Einrichtungen neue Fachkräfte
aus dem eigenen Ausbildungsfundus rekrutieren.
–Die christlichen Krankenhäuser gehören zu den großen Ausbildern in
Deutschland. Sie wollen ihre besondere Verantwortung wahrnehmen. Für uns
wird es eine zentrale politische Aufgabe sein, die Diskussion um die
Pflegereform und die Zukunft der Fachkräfte zu führen und mitzubestimmen–,
erklären Paul und Witkowski. Davon abgesehen ist laut Studie der hohe
Stellenwert der Fort- und Weiterbildung des Fachpersonals nicht nur eine
strategische Option zur Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Personal.
Vielmehr entspricht er dem spezifischen Denken der Dienstgemeinschaft. Sie
bietet im besonderen Maße auch Orientierungshilfen bei berufsethischen
Fragen.

Eines der weiteren zentralen Themen ist die Patienten nahe Versorgung.
–Alle Menschen, auch die in bevölkerungsarmen Regionen, müssen zeitnah eine
medizinische Versorgung erhalten. –Deshalb stehen wir für den ungehinderten
Zugang zur ambulanten Versorgung durch MVZ an Krankenhäusern und in
Trägerschaft von Krankenhäusern–, machen die Vorsitzenden der
Krankenhausverbände deutlich. Dabei ist die Gründung von Medizinischen
Versorgungszentren nicht nur auf dem Land erforderlich, sondern auch in
städtischen Ballungszentren, wenn dort eine Unterversorgung in bestimmten
Fachbereichen besteht. Bereits heute stellen sich die kirchlichen
Krankenhäuser der Herausforderung und positionieren sich im Wettbewerb mit
passgenauen Versorgungsformen und ambulanten Leistungsangeboten. Die
Zukunft der stationären Versorgung hängt von den zukünftigen ambulanten
Versorgungsstrukturen ab. Die Studie legt das AOK/GKV-Versorgungsmodell
zugrunde, um zu beschreiben, wie eine Sektorübergreifende
Versorgungsplanung funktionieren kann. Das Krankenhaus wird hier ein
regelhafter Bestandteil der ambulanten Bedarfs- und Versorgungsplanung. Um
die neuen Chancen zu nutzen, erweitern zahlreiche kirchliche Krankenhäuser
ihr Angebotsportfolio.

Um die Leistungsangebote weiterzuentwickeln, gibt es bereits eine gute
Zusammenarbeit evangelischer und katholischer Krankenhäuser auf regionaler
und lokaler Ebene. So haben sich zu Beginn des Jahres in Brandenburg zehn
katholische und evangelische Krankenhäuser zum Verbund christlicher
Kliniken in Brandenburg zusammengeschlossen. Mit dem –Klinikum Mittelmosel–
ist ein neues Verbundkrankenhaus aus einem evangelischen und katholischen
Träger hervorgegangen.Ökumenische Kooperationen zeigen sich auch auf der
fachlichen Ebene. Bereits seit 2005 arbeitet z. B. das Flensburger
Diakonissenkrankenhaus mit seinem katholischen Nachbarn, dem St.
Franziskus-Hospital, vor Ort eng zusammen. In allen Fällen werden die
jeweiligen Spezialisierungen in die Behandlungskette einbezogen.

Die Konzentrationsprozesse am Klinikmarkt schreiten fort. Und Investitionen
werden zukünftig immer mehrüber die Innenfinanzierung der Träger in
Verbindung mit Fremdkapital, Leasingverträgen und Partnerschaften in
Versorgungsketten erfolgen müssen. Diesen Trends müssen auch kirchliche
Krankenhäuser verstärkt Rechnung tragen. Schließlich haben die christlichen
Krankenhäuser das Management als eines der großen Zukunftsthemen im
Hinblick auf Solidität und Wettbewerbsstärke erkannt. Die Studie zeigt die
Optimierungspotentiale auf. Die große Mehrheit der in der Studie befragten
Geschäftsführungen will mit ihren Häusern im Markt wachsen. Hier wird auf
flexibles und zügiges Handeln gesetzt, um Effizienzsteigerungen und
Einsparpotentiale zu realisieren.

Pressekontakt und Ansprechpartner:
Georg Stamelos
Leitung Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Kontakt: Telefon +49 30 5056 3939 | Mobil +49 170 3411 699
post@christliche-krankenhaeuser.de | www.christliche-krankenhaeuser.de

Unter dem Label Christliche Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) vertreten
der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) und der Katholische
Krankenhausverband Deutschlands (KKVD) rund 640 Krankenhäuser und Kliniken.
Jedes dritte deutsche Krankenhaus wird in konfessioneller Trägerschaft
geführt. Rund 270.000 Beschäftigte versorgen im Jahrüber sechs Millionen
Patienten. Mit rund 32.000 Ausbildungsplätzen leisten die christlichen
Krankenhäuser einenüberdurchschnittlichen Beitrag zur Ausbildung in den
Pflegeberufen.

Ende der Pressemitteilung

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Emittent/Herausgeber: Christliche Krankenhäuser in Deutschland (CKiD)
Schlagwort(e): Unternehmen

25.09.2012 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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