Commerzbank-Chef: Griechenland-Umschuldung keine Gefahr für Banken

Commerzbank-Chef Martin Blessing lehnt weitere Kredit-Pakete für Griechenland ab und wirbt stattdessen für eine rasche Umschuldung. Der „Bild-Zeitung“ (Mittwochausgabe) sagte Blessing: „Unsicherheit und Misstrauen unter den Anlegern haben sich in den vergangenen Tagen verschärft, deshalb muss eine andere Lösung für Griechenland her als immer neue Kredit-Pakete zu schnüren.“ Blessing hält die derzeitigen Pläne für eine Beteiligung der privaten Gläubiger Griechenlands für unrealistisch. Blessing: „Eine rein freiwillige, aber zugleich nennenswerte Beteiligung der privaten Gläubiger funktioniert leider nicht. Das heißt: Griechenland muss einen Teil seiner Schulden abstreifen. Anders kommt das Land nicht auf die Beine.“ Eine solche „geordnete Umschuldung Griechenlands wäre für die privaten Banken der Euro-Staaten kein gewaltiges Beben“, so Blessing. Zugleich drängte der Commerzbank-Chef zur Eile: „Wenn wir jetzt nicht die Ursachen des Griechenland-Problems lösen, wird die Lage an den Finanzmärkten für alle Euro-Staaten immer schwieriger.“ Beschlüsse unter den 17 Euro-Staaten seien zwar immer kompliziert. „Aber es bleibt für eine Umschuldung Griechenlands nicht unbegrenzt Zeit“, so Blessing. Ähnlich äußerte sich der Wirtschaftsweise Lars Feld (Uni Freiburg). Feld sagte der „Bild-Zeitung“: „Aus eigener Kraft werden die Griechen ihre Schuldenkrise nicht in den Griff bekommen. An einem Schuldenschnitt von Griechenland führt kein Weg vorbei.“