
Den Alltag organisieren und die Zukunftsperspektive nicht aus den Augen verlieren – das ist für Auszubildende aktuell schwer. Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit hinterlässt laut Personalverantwortlichen in Deutschland deutliche Spuren. In der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q3 2021) beobachten 31 Prozent, dass sich das Wohlbefinden ihrer Azubis negativ verändert. 26 Prozent rechnen damit, dass sich die Leistung der Lehrlinge verschlechtert. Großunternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen äußern sich besorgt über mentale und körperliche Verfassung ihrer Nachwuchskräfte (38%).
Jede:r fünfte Personaler:in weiß nicht, ob es Azubis gut oder schlecht geht
Insgesamt sehen 39 Prozent der Befragten keine Verschlechterung des Wohlbefindens. 21 Prozent wissen nicht, ob es ihrem Nachwuchs besser oder schlechter geht. „Gerade in der jetzigen Übergangsphase von der Corona-Situation in die neue Normalität ist es wichtig, Nachwuchskräfte eng zu begleiten und sensibel für ihre Belange zu sein“, betont Richard Jager, CEO von Randstad Deutschland. „So stärken Betriebe die Bindung zu ihnen und vermeiden Ausbildungsabbrüche.“
Azubi-Betreuung: Ausbildungsbetriebe rüsten nach
Ausbildende Betriebe reagieren auf die Lage unter ihren Lehrlingen. Der Großteil schafft neue Angebote gegen mentale und körperliche Belastung. 57 Prozent der Personalleiter:innen haben in die technische Ausstattung ihrer Lehrlinge investiert. Den engen Austausch mit ihrem Nachwuchs suchen 40 Prozent in persönlichen Sprechstunden und 11 Prozent in Mentorenprogrammen. Etwa ein Viertel (26%) setzt auf die Betreuung durch den Betriebsarzt und knapp ein Fünftel (19%) auf ein besonderes gesundheitliches Angebot. „Dauerstress und Überlastung wirken sich häufig langfristig auf die Psyche aus. Resilienz über alle Altersgruppen hinweg zu stärken wird daher immer wichtiger“, so Richard Jager.
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2021, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfragen im dritten Quartal 2021 bezogen sich auf die Ausbildungssituation in Coronazeiten.