Aufgrund der Corona-Krise kam es im Laufe der Zeit immer wieder zu Schließungen der Schulen im Land – zum Teil über mehrere Monate hinweg. Zwar wurden die Kinder und Jugendlichen in den meisten Fällen im Homeschooling online von zuhause aus unterrichtet. Dies kann allerdings den klassischen Präsenzunterricht nicht in vollem Maße ersetzen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die technischen Lösungen oft nicht ausgereift waren. Infolgedessen wird nun immer deutlicher, welche drastischen Lernrückstände das bei einigen Kindern und Jugendlichen hinterlassen hat. Aber was kann man tun, um diese aufzuholen?
Wie viel muss eigentlich aufgeholt werden?
Dass die Lernrückstände auf keinen Fall ein seltenes Phänomen sind, wird durch die Tatsache gestützt, dass sich mehr als 25 Prozent der Schüler und Schülerinnen zwischen 10 und 16 Jahren nicht ausreichend vorbereitet fühlen und der Meinung sind, über umfangreiche Lernrückstände zu verfügen. Infolgedessen sind es 52 Prozent, die sich immerhin leichtere Rückstände attestieren. Von deutlichen Lernrückständen sprechen 27 Prozent der befragten Schüler und Schülerinnen. Auch wenn man die Eltern befragt, sieht die Situation nicht großartig anders aus: 81 Prozent der befragten Eltern vertreten die Ansicht, dass es aufgrund von geschlossenen Schulen zu Lernrückständen gekommen ist.
Was kann man privat dagegen unternehmen?
Je nach Situation kann es sein, dass Lernrückstände so schnell wie möglich aufgeholt werden müssen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Schulabschluss bevorsteht. Insofern kann es durchaus Sinn haben, sich in einer solchen Situation privat um das Nachholen des verpassten Stoffs zu kümmern. Hierbei ist es sehr effektiv, Nachhilfe bei einem kompetenten Nachhilfelehrer in Anspruch zu nehmen. Das kann besonders dann eine gute Idee sein, wenn das Kind Schwierigkeiten damit hat, eigenständig zu lernen, da es eventuell an der nötigen Motivation fehlt. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die Themen gezielt und individuell geübt werden können – ganz abhängig davon, wo es Lücken gibt.
Welche Maßnahmen sind seitens der Schulen geplant?
Die meisten Eltern, Schüler und auch Lehrer sind der Meinung, dass es in jedem Fall Unterstützungsprogramme und spezielle Lernangebote seitens der Schulen geben sollte, um den verpassten Stoff nachholen zu können. Schwierig ist es dabei natürlich, den „alten“ Stoff zu vermitteln, gleichzeitig aber auch die neuen Themen nicht zu vernachlässigen. Hinzu kommt noch, dass die Schüler dabei nicht überlastet werden sollten, denn das ist schließlich auch nicht Sinn der Sache.
Im Frühjahr dieses Jahres wurde vom Bildungsministerium das „Aktionsprogramm Aufholen nach Corona“ ins Leben gerufen, in dessen Rahmen sich eben diesen Aufgaben angenommen werden soll. Hierbei geht es vor allem um die Förderung der schwächeren Schüler und Schülerinnen, die Vermittlung von wichtigen Kernkompetenzen in den Bereichen Deutsch und Mathematik und auch um die Unterstützung bei Übergängen in der schulischen Laufbahn. Hinzu kommt zusätzliches Personal, das das Lehrpersonal bei der Umsetzung der Maßnahme unterstützen soll. Dabei muss selbstverständlich auch erstmal evaluiert werden, wie groß die Lernrückstände ausfallen und in welchen Bereichen diese vorliegen, was mithilfe von Lernstandserhebungen bewerkstelligt werden soll. Für das Förderprogramm stehen insgesamt zwei Milliarden Euro zur Verfügung, die auf die verschiedenen Bereiche, die umgesetzt werden sollen, aufgeteilt werden.