Corporate Governance leicht verbessert (mit Zusatzmaterial)

(EquityStory AG-Media / 23.05.2013 / 08:00)

Zug, 23. Mai 2013

Medieninformation
Corporate Governance leicht verbessert

Die zCapital AG, Zug, publiziert zum fünften Mal seit 2009 eine umfassende
Studie zur Corporate Governance in börsenkotierten Schweizer Unternehmen.
Die Corporate Governance der Publikumsgesellschaften hat sich erneut leicht
verbessert. Das zRating wird angeführt von Geberit vor Tecan und AFG.
Aktionäre sind deutlich kritischer geworden. Die ersten Vergütungsberichte
wurden in Konsultativabstimmungen abgelehnt. Auch Blankochecks für
Kapitalerhöhungen werden hinterfragt. Nächstes Jahr werden aufgrund der
Minder-Initiative zahlreiche Statutenänderungen stattfinden müssen. Dies
wird sich positiv auf die Corporate Governance auswirken.

Mit dem zRating beurteilt zCapital die Corporate Governance von 150
börsenkotierten Schweizer Unternehmen. Diese werden in der empirischen
Studie auf 59 Kriterien geprüft, in einem Scoring-Modell gewichtet und mit
Punkten bewertet. Die Maximalpunktzahl beträgt 100.

Geberit vor Tecan und AFG
Vorjahressieger Geberit steht mit 83 Punkten wiederum an der Spitze der
Rangliste. Tecan folgt punktgleich auf Rang 2, vor AFG, Sulzer und Julius
Bär. Tecan lag in unserer ersten Studie von 2009 noch auf Rang 68, AFG auf
Rang 112. Im Vorjahresvergleich ist die durchschnittliche Punktzahl im
zRating auf 68 Punkte angestiegen (+1 Punkt), obschon wir Anpassungen und
eine strengere Beurteilung der Kriterien vorgenommen haben.

Entschädigungen bei Nebenwerten steigen weiter, Seitwärtstrend bei den Blue
Chips
Bei den Nebenwerten liegt die mittlere Entschädigung für den
Verwaltungsratspräsidenten bei CHF 277–000 (Vorjahr CHF 264–000), für den
CEO bei CHF 1–208–000 Mio. (CHF 1–130–000). Bei den Blue Chips liegt sie
für den Verwaltungsratspräsidenten bei CHF 1–648–000 (CHF 1–724–000), jene
für den CEO bei CHF 7–169–000 Mio. (CHF 7–249–000). Damit haben sich die
Entschädigungen bei den Blue Chips wenig verändert. Bei den Nebenwerten ist
die Tendenz jedoch weiterhin steigend.

Aktionäre werden kritischer
Die Aktionäre sind deutlich kritischer geworden und erlebten einen
ereignisreichen Frühling. Novartis-Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella
hat auch auf Druck der Aktionäre auf eine Konkurrenzklausel verzichtet. Die«Abzocker-Initiative»wurde mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen. Zudem
wurde die Kontrollprämie definitiv abgeschafft. Bei Julius Bär und Actelion
wurden erstmals Vergütungsberichte in Konsultativabstimmungen durch die
Aktionäre abgelehnt.Überhöhte Blankochecks für Kapitalerhöhungen wurden
hinterfragt und bei Transocean, Gategroup und Acino verworfen.

Der unabhängige Stimmrechtsvertreter wird wichtiger
Eine Vertretung an der Generalversammlung kann nur nochüber einen
Drittaktionär oderüber den unabhängigen Stimmrechtsvertreter erfolgen.
Dieser wird neu von der Generalversammlung gewählt. Der Gesetzgeber
definiert bis heute keine Unabhängigkeitskriterien. Nur gerade 8% der von
uns angefragten unabhängigen Stimmrechtsvertreter legten offen, ob sie
gegenwärtige oder vergangene Geschäftsbeziehungen mit der Gesellschaft
hatten. Viele von den Aktionären retournierte Stimmrechtsvollmachten werden
ohne Weisungen an den unabhängigen Stimmrechtsvertreter zurückgeschickt. Es
stellt sich die Frage, wie diese behandelt werden sollen. Zudem darf die
Gesellschaft nicht im Vorausüber das Stimmverhalten des unabhängigen
Stimmrechtsvertreters informiert werden.

Unabhängigkeit der Revisionsstelle tangiert
Die Unabhängigkeit der Revisionsstelle ist so wichtig, dass der Gesetzgeber
klare Vorgaben macht, wie sie sichergestellt werden kann. Bei zwölf der
untersuchten Publikumsgesellschaften ist der Aufwand für«non-Audit related
Fees»höher als für die eigentliche Revision. Solche Konstellationen sind
höchst umstritten. zCapital istüberzeugt, dass die Unabhängigkeit der
Revisionsstelle gestärkt werden muss.

Trend zu mehr Frauen in Schweizer Verwaltungsräten – auch ohne Frauenquote
Die Gesellschaften des SMI verfügenüber eine durchschnittliche Frauenquote
von 16%, jene des SPI Extra von 8%. An der diesjährigen
Generalversammlungssaison erfolgte im SMI jede zweite Neubesetzung mit
einer Frau, im SPI Extra jede vierte. zCapital erachtet die gesetzliche
Verankerung einer Frauenquote als unnötig. Die Unternehmen sollten eine
eigene Strategie der Diversifikation im Verwaltungsrat verfolgen und dabei
das Thema der Geschlechterdiversifikation berücksichtigen.

Umfassende Statutenänderungen stehen bevor
Die Statuten sowie die Generalversammlungen der Gesellschaften stehen vor
umfassenden Veränderungen. Die Umsetzung der Minder-Initiative wird vor
allem im Bereich der Vergütungen zu wesentlichen Anpassungen führen, da die
Aktionäre neu verbindlichüber die Gesamtsumme aller Vergütungen für
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung abstimmen müssen. Wir erwarten
transparentere, verständlichere Vergütungssysteme und gehen von tendenziell
sinkenden Entschädigungen aus.Über den Verwaltungsrat kann neu jährlich
abgestimmt werden, sodass eine gestaffelte Erneuerung nicht mehr möglich
ist. Die zwingende Wahl des Präsidiums wird auch eine Doppelspitze CEO /
Verwaltungsratspräsident erschweren.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Firmen auch dem Thema«one share – one
vote»widmen, um so die Aktionärsdemokratie weiter zu stärken.

Weitere Auskünfte: Gregor Greber, Tel. +41 41 729 80 80Über zCapital
Die zCapital AG mit Sitz in Zug ist von der FINMA beaufsichtigter,
unabhängiger Vermögensverwalter. zCapital spezialisiert sich auf Schweizer
Aktien und verwaltet rund CHF 500 Mio., darunter zwei Anlagefonds (zCapital
Swiss Small&Mid Cap Fund, zCapital Swiss Dividend Fund). zCapital
engagiert sich für die Verbesserung der Corporate Governance und publiziert
jährlich eine umfassende Studie. zCapital lässt sich konsequent im
Aktienregister eintragen, verzichtet auf Wertschriftenausleihe, nimmt die
Stimmrechte wahr und publiziert das Stimmverhalten. Die
Aktionärsdienstleistungen und die Plattform www.generalversammlung.net
wurden ausgebaut, um institutionelle Investoren bei der Wahrnehmung der
Aktionärsrechte mit detailliertem Corporate Governance-Research und
Stimmempfehlungen zu unterstützen.

Ende der Medienmitteilung

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Zusatzmaterial zur Meldung:

Dokument:
http://n.equitystory.com/cgi-bin/fncls.ssp?f=r&u=AKNULBQKGQ&i=212594&a=n

Dokumenttitel: Medieninformation_2013_05_23_CG-Studie

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Emittent/Herausgeber: zCapital AG
Schlagwort(e): Finanzen

23.05.2013 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
EQS CORPORATE COMMUNICATIONS.
www.eqs.com – Medienarchiv unter www.eqs.com/ch/pressemappen

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Herausgeber verantwortlich.

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