Donnerstag, 26. April 2018, ab 20.15 Uhr
Erstausstrahlungen
Keiner hat mehr Lust zu putzen. Entweder wird dafür bezahlt, oder
es werden aggressive Spezialreiniger benutzt. Die Dokumentation „Wir
Putzmuffel“ von Claus U. Eckert fragt am Donnerstag, 26. April, 20.15
Uhr, in 3sat, woher die Putzmüdigkeit kommt. Im Anschluss daran, um
21.00 Uhr, widmet sich Gert Scobel in seiner Sendung dem „Geschäft
mit der Hausarbeit“ (Erstausstrahlungen).
Effizienz, Pünktlichkeit, Sauberkeit – damit brüsten sich
Deutsche, Schweizer und Österreicher gern. Dabei ist es mit der
Sauberkeit nicht mehr weit her. „Putzen hat heute nicht mehr den
Stellenwert, der angebracht ist“, stellt man im Berufsverband der
Haushaltsführenden in Bonn fest. Keine Zeit, keine Lust – das sind
die häufigsten Argumente für die wachsende Putzmüdigkeit. Die
ungeliebte Tätigkeit wird lieber ausgelagert, in den seltensten
Fällen aber legal. Laut Schätzungen arbeiten mehr als 70 Prozent der
Reinigungskräfte in Privathaushalten schwarz – oft für einen
Stundenlohn von 10 Euro. „Eine Putzkraft schwarz zu beschäftigen
empfinden die meisten Deutschen immer noch als Kavaliersdelikt, dem
Staat geht dadurch aber ein Wertschöpfungspotenzial von 7,4
Milliarden Euro jährlich verloren“, sagt Haushaltswissenschaftlerin
Uta Meier-Gräwe von der Universität Gießen. Die Dokumentation „Wir
Putzmuffel“ zeigt, was hinter der neuen Putzmüdigkeit steckt, warum
Putzen mehr als eine lästige Pflicht ist und warum wir zunehmend
verlernen, welcher Schmutz sich mit welchen Hilfsmitteln entfernen
lässt.
Im Anschluss an die Dokumentation diskutiert Gert Scobel um 21.00
Uhr in „scobel – Geschäfte mit der Hausarbeit“ mit seinen Gästen über
die verschiedenen Aspekte haushaltsnaher Dienste. Hausarbeit stellt
einen erheblichen ökonomischen Faktor dar, wird aber bislang von
Wirtschaft, Politik und anderen Bereichen der Gesellschaft kaum
wahrgenommen. „Das bisschen Arbeit“ könne man doch nebenbei machen.
„Man“ – das sind, wie Untersuchungen zeigen, in erster Linie Frauen,
denen die sogenannte „generative Sorgearbeit“ nebenbei und ohne
Bezahlung aufgebürdet wird. Vor diesem Hintergrund diskutiert Gert
Scobel mit seinen Gästen, der Haushaltswissenschaftlerin Uta
Meier-Gräwe von der Universität Gießen, dem Theologen und Ökonomen
Bernhard Emunds von der Hochschule Sankt Georgen, und Dorothea Voss,
Soziologin und Volkswirtin bei der Hans-Böckler-Stiftung, über
Gleichstellungs- und rechtspolitische Aspekte des Arbeitsplatzes
Privathaushalt sowie über sozialhistorische und
beschäftigungsrelevante Perspektiven.
In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um
jeweils 20.15 Uhr beleuchtet die Dokumentation relevante Fragen aus
Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss,
um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen zum Thema.
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