
Die Wohnraumknappheit – insbesondere in Ballungszentren wie München, Köln und Hamburg – ist hinlänglich bekannt. Grund genug, über Wohnkonzepte nachzudenken, die den verschiedenen Menschen und ihren sozialen, finanziellen und gesundheitlichen Bedürfnissen gerecht werden. In diesem Zusammenhang erweist sich das Mehrgenerationen-Wohnen als zunehmend interessant. Meistens wohnen dabei mehrere Personen unterschiedlicher Altersklassen in individuellen Wohnungen in einem Mehrparteienhaus. Das ermöglicht es, einander zu besuchen und bei Bedarf zu unterstützen. Gleichzeitig ist für genug Freiraum und Privatsphäre gesorgt. Alternativ entstehen aber auch immer mehr Senioren-Studenten-Wohngemeinschaften, bei denen mehrere Teile eines Wohnraums wie das Badezimmer oder die Küche miteinander geteilt werden. Eine potenziell smarte Idee, um den immer weiter steigenden Kosten auf eine für alle Beteiligten positive Weise zu begegnen. Allerdings müssen dafür einige Grundgegebenheiten stimmen.
Bedürfnisgerechtes Wohnen – davon profitieren letztlich alle
Die Grundlage für ein explizit gemeinsames Wohnen besteht zweifelsfrei darin, dass der Wohnraum den Bedürfnissen der verschiedenen Personen gerecht wird. Bei Wohnungen oder Häusern, die über mehrere Etagen reichen, ist insbesondere die Überwindung der Treppe und die Einrichtung eines möglichst barrierearmen Badezimmers und einer entsprechenden Küche von Bedeutung. Soll es also um die Neugründung einer solchen Wohngemeinschaft gehen, muss erst einmal eine solche Basis gegeben sein. Aber auch, wenn eine bereits bestehende Wohnung für ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt hergerichtet werden soll, lohnt es sich, sich mit dem Verhältnis Treppenlifte Krankenkasse Kosten genauer auseinanderzusetzen, um gegebenenfalls notwendige Umbaumaßnahmen bei Bedarf unkompliziert abwickeln zu können.
Die Vorteile des Co-Livings
Entscheiden sich mehrere Generationen dafür, in welcher Art und Weise auch immer in engem Kontakt miteinander zu leben, kann das verschiedene Vorteile nach sich ziehen.
Einer davon besteht darin, dass die gegenseitige Gesellschaft (idealerweise eine, die jede einzelne Person bereichert) für ein höheres emotionales Wohlbefinden sorgt. Was natürlich nicht bedeutet, dass sich alle permanent mit anderen umgeben müssen. Doch schone etwas aufmerksam miteinander geteilte Zeit senkt das Depressionsrisiko, dem besonders vereinsamende Menschen ausgesetzt sind.
Die gemeinsamen Aktivitäten bieten zudem Gelegenheiten, andere Menschen und ihre Perspektiven näher kennenzulernen. Und wer weiß, vielleicht verfügen sie ja auch über Kompetenzen, die einem bei der eigenen beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung hilfreich sind?
Apropos hilfreich: Wer als Student beispielsweise am Projekt Wohnen gegen Hilfe der Hochschulinitiative Deutschland teilnimmt, ermöglicht älteren Menschen oder auch Alleinerziehenden ein selbstständigeres Leben und darf sich gleichzeitig über eine zumindest mittelfristig klare Wohnraumsituation und die Chance aufs ruhige Studieren freuen. Und auch, wenn man selbst Kinder hat, ist das Mehrgenerationen-Wohnen insofern potenziell vorteilhaft, als sich auch eine Kinderbetreuung im kleineren Rahmen bei Bedarf eventuell unkompliziert organisieren ist. Grundvoraussetzung diesbezüglich sind allerdings Mitbewohner, die das leisten können und wollen …
Herausforderungen beim Wohnen mit mehreren Generationen
Wie immer, wenn verschiedene Personen mit möglicherweise sogar unterschiedlichen Hintergründen miteinander auf engerem Raum wohnen wollen, besteht ein gewisses Risiko, dass der Kontakt nicht komplett reibungslos verläuft. Die Ursachen dafür können vielfältig sein:
· Es entstehen Konflikte, die auf unterschiedlichen Bedürfnissen, den jeweils persönlichen Weltanschauungen oder dem individuellen Können basieren.
· Das gemeinsame Wohnprojekt funktioniert nur dann, wenn sich jeder seiner Verantwortung am Gelingen bewusst ist und seine damit verbundenen Aufgaben auch wirklich erfüllt.
· Die Realität weicht doch letztlich von der ersten Erwartungshaltung und den Vorstellungen bezüglich des Co-Livings ab. Beispielsweise dadurch, dass man weniger Privatsphäre oder Ruhe als gedacht hat, weil Wohnbereiche wie Bad oder Küche einem eben doch nicht alleine zur Verfügung stehen.
Ein konstruktiver Umgang mit potenziellen Stolperfallen sorgt für Transparenz und ein entspanntes Miteinander
Sicherlich lassen sich nicht immer alle potenziellen Risiken im Vorfeld ausschließen. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, um ein zukünftiges Co-Living-Konzept in die richtigen Bahnen zu lenken. Diesbezüglich heißt es erst einmal, mögliche Mitbewohner schon im Vorfeld gut kennenzulernen, um einen detaillierteren Eindruck voneinander zu erhalten. Ebenso wesentlich ist es, das Umfeld, in dem man leben möchte, einem genauen Check zu unterziehen und in diesem Zusammenhang am besten auch die Baufinanzierung eines Mehrgenerationenhauses zu berücksichtigen. Und nicht zuletzt kommt es darauf an, dass man bereit ist, Entscheidungen nicht nur im Alleingang zu treffen, sondern auch andere daran mitarbeiten zu lassen. Schließlich funktioniert das Co-Living nur miteinander und nicht gegeneinander. Realistisch erfüllbare Erwartungen an das Miteinander sind also von wesentlicher Bedeutung – insofern sollte man sich genug Zeit nehmen, genau die Menschen zu finden, die in dieser Hinsicht zu einem passen.