„Digitalisierung eröffnet spannende neue
Möglichkeiten und Geschäftsmodelle – auch für notwendige
Umweltentlastungen. Wir wollen die Digitalisierung so gestalten, dass
sie hilft, Umwelt, Natur und Klima zu schützen und nicht selbst zu
mehr Verbrauch knapper Rohstoffe und Umweltbelastung führt!“ – Das
sagte Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU), heute bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung.
Bonde: „Speziell der Mittelstand kann die Chancen der Digitalisierung
für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung nutzen, wenn er
die Umwelt-Risiken dabei stets im Blick behält.“ Digitale
Technologien wie zum Beispiel die dreidimensionale Drucktechnik
könnten beim Leichtbau zum Beispiel von Fahrzeugen wichtige Rohstoffe
einsparen. Dieser Nutzen dürfe aber nicht wieder durch immer mehr und
neuere Geräte sowie höheren digitalen Austausch aufgezehrt werden.
Bürger bringen Digitalisierung mit Umweltschutz kaum in Verbindung
„In der Diskussion über die Digitalisierung wird die ökologische
Frage oft noch ausgeblendet. Das ergab der –DBU-Umweltmonitor
Digitalisierung–, den die forsa Politik- und Sozialforschung 2018 für
uns erstellt hat“, erläuterte Bonde. Mehr noch: Fast zwei Drittel
aller Bundesbürger brächten die Begriffe „Umweltbelastung“ und
„Umweltschutz“ noch gar nicht mit „Digitalisierung“ in Verbindung.
Bonde: „Das können und dürfen wir uns nicht länger leisten. Die DBU
wird ihren Weg hin zu einer umweltentlastenden Digitalisierung gerade
in ihrer Kernzielgruppe, dem Mittelstand, konsequent fortsetzen.“
DBU-Sonderprogramm für digitale grüne Start-up-Unternehmen
Insbesondere hier sehe die DBU nämlich „deutliches Potenzial für
neue, umweltgerechte Produkte und Dienstleistungen“. Deshalb fördere
sie auch durch ein Sonderprogramm grüne Start-up-Unternehmen mit dem
Schwerpunkt Digitalisierung. Bonde: „Grüne Gründungen suchen die
Verbindung von Wohlstand, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer
Gerechtigkeit. Seit 2006 wurden so in Deutschland über 1,2 Millionen
neue Arbeitsplätze geschaffen.“
Mithilfe eines Sensors Unkraut erkennen
„Welche Rolle Digitalisierung in der Landwirtschaft spielen kann,
zeigt die Zusammenarbeit der Wiesbadener Firma Premosys und der
Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn. Gemeinsam wollen die
Projektpartner einen Sensor weiterentwickeln, mit dessen Hilfe
schädliche Ackerbegleitkräuter von Feldfrüchten präzise und schnell
unterschieden werden können“, erläuterte DBU-Fachreferatsleiter
Dr.-Ing. Jörg Lefèvre. Ziel sei es, mit Maßnahmen punktgenau an den
unerwünschten Pflanzen anzusetzen und so die Umwelt zu schonen,
anstatt wie bisher Pflanzenschutzmittel flächendeckend auf das
gesamte Feld auszubringen.
Ein Computerprogramm für mehr Ressourcenschutz im Mittelstand
Auch dem ifu Institut für Umweltinformatik (Hamburg) gehe es um
Effizienz des Rohstoffeinsatzes in der Produktion. Gemeinsam mit der
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie dem
Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar (Heidelberg) entwickelt das ifu
ein Computerprogramm, das bilanzierbar macht, wo genau in der
Produktion wie viele Abfälle entstehen. Das Programm ist speziell auf
die Anforderungen kleiner und mittelständischer Unternehmen
zugeschnitten. Dies soll ihnen künftig dabei helfen, Verluste
frühzeitig zu vermeiden und so Material einzusparen.
nachhaltig.digital vernetzt Mittelstand mit Nachhaltigkeit und
Digitalisierung
„Die Digitalisierung fordert vor allem mittelständischen
Unternehmen die Fähigkeit zu grundlegenden Veränderungen ab.
Gleichzeitig sind gerade diese Unternehmen als Impulsgeber für
Innovationen im Umweltsektor in Deutschland ein Teil der Lösung der
anstehenden Herausforderungen“, sagte Bonde. Deren Digitalisierungs-
und Nachhaltigkeitsstrategien zusammen zu denken und die Potenziale
daraus nutzbar zu machen, dabei will die von der DBU finanzierte
Plattform nachhaltig.digital unterstützen. Die DBU initiierte sie
gemeinsam mit dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes
Management (B.A.U.M., Hamburg). „Sie soll zu einer
konstruktiv-kritischen Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel
anregen“, erläuterte Julia Fink aus dem DBU-Projektteam.
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– Pressesprecher –
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