Deals: Unternehmen in der Warteschleife / M&A-Monitor von Deloitte zeigt Wachstumsanzeichen

Geringe Finanzierungskosten, hohe
Cash-Bestände in den Unternehmensbilanzen – und die Aussicht,
Wachstum kurz- und mittelfristig nur anorganisch erzielen zu können:
Eigentlich sprechen alle Faktoren für einen Aufschwung am M&A-Markt
in Deutschland. Jedoch zeigte dieser zu Beginn des Jahres 2013 keine
nennenswerten Belebungserscheinungen: Im ersten Quartal war die
Deal-Anzahl im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Lage in den
einzelnen Branchen ist zwar unterschiedlich, branchenübergreifend
verhalten sich die Unternehmen derzeit jedoch sehr defensiv. Vor
allem große strategische Investitionen stehen überwiegend nicht auf
der Agenda. Auch die Aktivitäten von Private-Equity-Gesellschaften
sanken in Q1. Dabei stellt der hohe Grad an allgemeiner Unsicherheit
in den Unternehmen insbesondere in Bezug auf die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung immer noch ein Hemmnis für
offensivere Strategien dar. Eine abwartende Haltung der Entscheider
zeigt auch der Deloitte M&A-Monitor 2/2013, der M&A-Marktdaten mit
einer Befragung von 124 CFOs deutscher Großunternehmen kombiniert. Ob
die kürzlich kommunizierten milliardenschweren Private Equity
Transaktionen um den Energiedienstleister ista und dem
Wissenschaftsverlag Springer Science Business Media einen Stimulus
für das Transaktionsgeschäft darstellen können, bleibt abzuwarten.

„Eine rückläufige Entwicklung von Mergers & Acquisitions ist
momentan in ganz Europa zu beobachten. Die meisten Deals wurden im
ersten Quartal 2013 in Großbritannien geschlossen, in weitem Abstand
folgen Frankreich und Deutschland. Dabei ist vor allem in Deutschland
allgemeines Abwarten zu beobachten, das angesichts der positiven
Rahmenbedingungen eher irrational wirkt“, kommentiert Thomas Lüdke,
Partner/Leiter M&A bei Deloitte.

Günstige Kredite, geringe Verschuldung

Die Voraussetzungen für einen erneuten Anstieg von Firmenkäufen
sind gut: Der Indexwert für die Kreditverfügbarkeit stieg seit dem
zweiten Halbjahr 2012 von 17 auf 25 Prozent. Hinzu kommt ein deutlich
niedrigerer Verschuldungsgrad der Unternehmen. Der Wert als Angabe
des Verhältnisses von Nettoverschuldung zum EBITDA bewegte sich
Anfang 2013 bei 1,70 – im Vorjahr lag er noch bei 2,35.

Trotz der günstigen Ausgangslage haben CFOs jedoch zurzeit eher
Kostensenkungen im Blick als M&A-getriebenes Wachstum. 61 Prozent
wollen sparen, 49 Prozent den operativen Cashflow erhöhen. Nur 16
Prozent zielen darauf ab, durch Firmenzukäufe zu wachsen. Und das
auch noch trotz größerer Erwartungen der CFOs an den finanziellen
Erfolg. So stieg die Erfolgsprognose seit dem zweiten Halbjahr 2012
von minus 13 auf nunmehr plus 7 Prozent, die geringen M&A-Erwartungen
blieben hingegen in etwa auf gleichem Niveau.

Markt im Schwebezustand

Daraus folgt: Der M&A-Markt in Deutschland befindet sich in einer
Art Schwebezustand. Die Strategie des Abwartens und die allgemeine
Seitwärtsbewegung des Markts bei positiven Bedingungen zeigen
deutlich die Stimmungsabhängigkeit der Marktteilnehmer.
Worst-Case-Szenarien und die (geringeren) Kosten einer Zurückhaltung
machen potenziell risikoreiche M&A-Transaktion unattraktiv. Dabei
könnte sich das Auslassen sinnvoller Investitionen aufgrund
makroökonomischer Unsicherheiten auch als Fehler herausstellen.

Kleine Schritte statt großer Sprünge

Die in der Studie sichtbare, abwartende strategische Ausrichtung
der CFOs in ihrer M&A-Strategie zeigt sich vor allem daran, dass der
Fokus bei der Mehrheit der CFOs klar auf kleineren Transaktionen zur
Abrundung des Portfolios und der Nutzung günstiger Kaufgelegenheiten
liegt. Große strategische Deals stehen dagegen zurzeit weitgehend im
Hintergrund. Viele CFOs fokussieren auch eher auf ein verstärktes
Risikomanagement und Rationalisierungsinvestitionen als auf
langfristig angelegte, größere Investitionen. Nicht getätigte
Investitionen werden stellenweise sogar immer noch mit der unsicheren
wirtschaftlichen Lage begründet.

Anstelle von Stimmungen sollten klare Kriterien die
Investitionsentscheidungen bestimmen. Wer bei veränderter Lage zu
lange abwartet, läuft Gefahr, interessante Investments nicht
wahrzunehmen. Für die Zukunftsaussichten bestätigen das die CFOs
deutscher Großunternehmen: in fast allen Branchen sehen sie einen
Anstieg der M&A-Aktivitäten, allen voran für die Finanzindustrie und
die Immobilienwirtschaft.

„Der M&A-Monitor spiegelt diese Trends sehr deutlich wider: Der
Markt kommt noch nicht in Schwung, Private Equity verhält sich trotz
einzelner großer Transaktionen noch weitestgehend zurückhaltend, die
CFOs setzen zurzeit noch auf Kostensenkung. Möglich wäre, dass der
geplante Verkauf der Scout-Gruppe den Gordischen Knoten durchschlägt
und auch strategisch motivierte Transaktionen den M&A Markt beleben
werden“, resümiert Thomas Lüdke.

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