Sperrfrist: 25.03.2011 22:30
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Heute wurden im Rahmen einer Galaveranstaltung im Hotel
Bayerischen Hof in München vor 400 geladenen Gästen die Gewinner des
Deutschen Innovationspreis 2011 bekannt gegeben.
Der Preis in der Kategorie Großunternehmen geht an den Weinheimer
Familienkonzern Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik GmbH &
Co. KG für die Entwicklung eines revolutionären abfallfreien
Produktionsverfahrens zur Herstellung von Dichtungen. Nach Meinung
der Jury stellt dieses ein Musterbeispiel an Ressourceneffizienz dar
und trägt damit zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands
bei.
Preisträger in der Kategorie Mittelständische Unternehmen ist die
Carl Zeiss Meditec AG aus Jena für eine bahnbrechend neue Art der
Krebsbehandlung namens Intrabeam. Diese erspart bei gleicher
Wirksamkeit Brustkrebspatientinnen eine mehrwöchige,
nebenwirkungsreiche Strahlentherapie und verbessert dadurch deutlich
deren Lebensqualität.
Sieger in der Kategorie Start-up-Unternehmen ist der Heidelberger
IT-Spezialist HMI – Human Machine Intelligence GmbH mit der
Softwareplattform Lingua, die einen deutlichen Sprung in der
Entwicklung von Anwendungen mit sogenannter künstlicher Intelligenz
darstellt.
Jeweils drei Unternehmen in drei Kategorien gingen in die
Endausscheidung um den Deutschen Innovationspreis 2011. Der Preis
steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft
und Technologie Rainer Brüderle und wurde von Accenture, EnBW, Evonik
und der WirtschaftsWoche ins Leben gerufen, um herausragende
Innovationen deutscher Unternehmen zu würdigen. Mit der Auszeichnung
wird die Bedeutung von Innovationen für die Sicherung des
Wirtschaftsstandorts Deutschland unterstrichen und der Öffentlichkeit
näher gebracht.
Mehr zu den Preisträgern
Höhere Qualität – drastisch weniger Material: Freudenberg
Dichtungs- und Schwingungstechnik hat eine revolutionäre
Produktionstechnik entwickelt, bei der der Stahlverbrauch um fast
drei Viertel sinkt. Das Unternehmen verwendet für das Stanzen von
Metallringen für Dichtungen nicht mehr große Bleche, sondern schweißt
sie per Laser aus genau passenden Stahlbändern zusammen. Neben einer
abfallfreien Produktion verbessert das neue Verfahren die
Eigenschaften der Ringe und ermöglicht eine wirtschaftliche Fertigung
auch in kleinen Stückzahlen. Die Umwelt profitiert von geringeren
CO2-Emissionen. „Die Prozessinnovation von Freudenberg beweist, dass
auch Deutschland als Hochlohnland wettbewerbsfähig bleiben kann –
selbst bei auf den ersten Blick simpel herzustellenden Produkten“,
sagt Frank Riemensperger, Deutschlandchef der Unternehmensberatung
Accenture. „Mit der neu entwickelten Maschine lassen sich Dichtungen
besser und kostengünstiger herstellen als in Ländern wie
beispielsweise China oder Indien. Freudenberg leistet damit einen
Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschlands. Zudem
schont die Innovation die Umwelt, da fast drei Viertel weniger
Material verbraucht wird.“
Die Innovation der Carl Zeiss Meditec AG ermöglicht es Ärzten
unmittelbar nach Tumoroperationen verbliebene Krebszellen mit einem
neu entwickelten Bestrahlungsinstrument abzutöten. Noch während die
Patientinnen in Narkose liegen, wird der Strahlenkopf von „Intrabeam“
in die Operationswunde eingeführt und kann so exakt auf den
Randbereich des gerade entfernten Tumors wirken. Das Verfahren hat
sich in Studien als ebenso wirksam wie bisherige
Bestrahlungstherapien erwiesen. Weltweit sind bereits mehr als 100
Geräte installiert.
„Der Preis in der Kategorie Mittelständische Unternehmen geht 2011
an eine Innovation, die Brustkrebspatientinnen die Tortur einer
wochenlangen Bestrahlung erspart. In Baden-Württemberg produziert,
verbessert das Strahlengerät der Carl Zeiss Meditec AG damit die
Lebensqualität für Patientinnen deutlich. Eine Hoffnung auch für die
Medizin in Entwicklungs- und Schwellenländern“, sagt Hans-Peter
Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.
Dass Computer Telefonanrufe, E-Mail-Anfragen und Beschwerden
autark analysieren, Inhalte verstehen und automatisch Antworten oder
Formulierungsvorschläge erzeugen – bisher klang so etwas nach
Science-Fiction. Genau das aber macht nun die Softwareplattform
Lingua des Heidelberger IT-Spezialisten Human Machine Intelligence in
weiten Teilen möglich. Ein deutlicher Sprung in der Entwicklung von
Anwendungen mit sogenannter künstlicher Intelligenz. Lingua wird
schon in Spezialsoftware eingesetzt, die in Callcentern zu Anrufen
passende Informationen auf den Bildschirm bringt oder automatisch
telefonische Anfragen beantwortet. Durch diese automatische
Bearbeitung von Kundenanfragen ist eine Kostenreduktion von 85 bis 90
Prozent möglich. Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik
Industries AG: „Das Lingua-System markiert einen qualitativen Sprung
in der Kommunikation von Mensch und Maschine. Wo Software bisher nur
in der Lage war, einzelne Wörter zu erkennen, versteht der Rechner
nun ganze Sätze. Das eröffnet ganz neue Einsatzmöglichkeiten, in der
die Rechner dem Menschen Standardtätigkeiten abnehmen und Kapazitäten
für komplexere Aufgaben freimachen können.“
Übersicht: Die nominierten Unternehmen nach Kategorien
Großunternehmen:
BASF SE
Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik GmbH & Co. KG
Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG
Mittelständische Unternehmen:
Carl Zeiss Meditec AG
Königsee Implantate GmbH
Reinhausen Plasma GmbH
Start-up-Unternehmen:
CoBox AG
eyefactive GmbH
HMI – Human Machine Intelligence GmbH
Die Jury
Roland Tichy (Vorsitz), Chefredakteur, WirtschaftsWoche
Prof. Dr. Hubertus Christ, ehemaliger Vorsitzender, Deutscher
Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine DVT
Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes, Evonik Industries AG
Prof. Dr. Dietmar Fink, Fachbereich Wirtschaft Rheinbach,
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident, Deutsche
Forschungsgemeinschaft
Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin, Deutsches Patent- und
Markenamt
Dr. Stephan Scholtissek, Global Managing Director, Accenture
Prof. Dr. Günther Schuh, Prorektor, Lehrstuhl für
Produktionssystematik, RWTH Aachen
Hans-Peter Villis, Vorsitzender des Vorstands, EnBW Energie
Baden-Württemberg AG
Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Vorsitzender des Vorstandes,
WITTENSTEIN AG und 2007-2010 Präsident des VDMA
Der wissenschaftliche Beirat
Dr. Peter Fritz, Vizepräsident für Forschung und Innovation am
Karlsruher Institut für Technologie, KIT
Pressekontakt:
Christine Laule
Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH
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