Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im
Kesselhaus in München wurden im Beisein von rund 350 geladenen Gästen
aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft die Gewinner des
Deutschen Innovationspreises 2016 gekürt.
Der Preis in der Kategorie Großunternehmen geht an Schaeffler
Technologies aus Herzogenaurach für die Entwicklung eines innovativen
elektromechanischen Wankstabilisators. Das elektromechanische System
dämpft die Schwankungen eines Fahrzeugs und verhindert so das
Aufschaukeln, etwa bei der Fahrt durch eine Kurve. Es steigert so
ganz wesentlich Komfort – auch auf schlechten Straßen – und die
Fahrsicherheit. Darüber hinaus reduziert es Verbrauch und Emissionen
und ermöglicht es, neue Funktionen zu entwickeln, insbesondere im
Bereich des vorausschauenden Fahrens. „Die Innovation hat das
Potenzial die bisherige, auf Hydraulik basierende Technik abzulösen,
da sie nicht mehr kostet, dafür aber mehr Vorteile bringt“, heißt es
in der Jurybegründung. Damit verweist Schaeffler in der Kategorie
Großunternehmen die beiden anderen Finalisten BMW und Thyssenkrupp
Elevator auf die Plätze.
In der Kategorie Mittelständische Unternehmen heißt der
diesjährige Gewinner invenio aus Eschborn bei Frankfurt. Der
Ingenieurdienstleister hat die Jury mit einer innovativen Software
überzeugt, die etwa die Entwicklung neuer Automodelle radikal
vereinfacht. Kosten und Entwicklungszeiten sinken nach den ersten
Erfahrungen um mindestens 30 Prozent. Der Ansatz der Hessen: Was
Hunderte Ingenieure parallel und unabhängig voneinander an ihren
Rechnern konstruieren, fließt kontinuierlich in ein einheitliches
virtuelles Computermodell. An ihm erkennen die Entwickler auf einen
Blick, ob ihre Entwürfe zusammenpassen und wo Probleme bestehen. So
können sie dort Korrekturen vornehmen. Der beständige Abgleich
reduziert die Zahl der Prototypen, die im Entwicklungsprozess noch
gebaut werden müssen, drastisch. BMW und Damiler setzen die
Technologie bereits global ein. Andere Autobauer sind eingestiegen
und auch Flugzeug- sowie Zughersteller zeigen großes Interesse.
Weitere Finalisten in der Kategorie Mittelstand waren Ovesco
Endoscopy und P3 telehealthcare.
Preisträger in der Kategorie Start-Up ist 3Yourmind. Die Gründer
aus Berlin haben eine Internet-basierende Plattform entwickelt, mit
der Unternehmen die dreidimensionalen Konstruktionsdaten von
Produkten automatisiert für die Fertigung durch professionelle
3D-Druck-Dienstleister aufbereiten können. Dank des Services sparen
selbst 3D-Experten rund 20 Minuten bei der Optimierung der Daten,
weniger erfahrene Anwender gleich mehrere Stunden Arbeit. Zugleich
fungiert 3Yourmind als Online-Marktplatz und Vermittler für
3D-Druckdienste. Derzeit gebe es kein annährend vergleichbares
Angebot aus Optimierung und Service am Markt, begründet die Jury ihre
Kür. Das Unternehmen ist mit seinem Online-Angebot bereits in
mehreren Ländern vertreten und will seinen Service zur global
führenden Plattform für additive Fertigung ausbauen. Damit hat sich
3Yourmind gegen die beiden anderen Finalisten Kalverkamp und
Quantum-System durchgesetzt.
Der Deutsche Innovationpreis ist eine Initiative von Accenture,
EnBW, Evonik und der WirtschaftsWoche. Er steht unter der
Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Der Preis, der 2009 ins Leben gerufen wurde, würdigt herausragende
Innovationen deutscher Unternehmen in den Kategorien Großunternehmen,
mittelständische Unternehmen und Start-Ups. Neben Produktneuheiten
werden auch innovative Geschäftsmodelle, Prozesse und Services sowie
Organisations- und Marketinginnovationen berücksichtigt. Die
Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung von Innovationen für die
Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland und bringt sie der
Öffentlichkeit näher. Alle Einreichungen werden von einer
Experten-Jury anhand ihrer Konzeption, Innovationshöhe, Marktchancen,
Markterfolg und ihrem Bezug zum Standort Deutschland bewertet.
Die Jury
– Prof. Dr. Miriam Meckel (Vorsitz), Chefredakteurin,
WirtschaftsWoche
– Prof. Dr. Gerd Binnig, Gründer Definiens AG und Nobelpreisträger
für Physik (1986)
– Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands, Evonik Industries
AG
– Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
– Dr. Frank Mastiaux, Vorsitzender des Vorstands, EnBW Energie
Baden-Württemberg AG
– Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung,
Accenture
– Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin, Deutsches Patent- und
Markenamt
– Andreas Schmitz, Vorsitzender des Aufsichtsrates, HSBC Trinkhaus
& Burkhardt AG
– Prof. Dr. Günther Schuh, Direktor, RWTH Aachen Campus GmbH
– Dr.-Ing. E.h. Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender,
WITTENSTEIN AG
Der wissenschaftliche Beirat
– Dr. Peter Fritz, Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Peter
Fritz Consulting GmbH
Weitere Informationen und Details zu den Finalisten und
Preisträgern gibt es unter www.der-deutsche-innovationspreis.de
Über die WirtschaftsWoche
Die WirtschaftsWoche ist das große aktuelle, konsequent
marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsmagazin für Entscheider.
Über 100 Mitarbeiter, Redakteure, Reporter und Korrespondenten aus
aller Welt analysieren Woche für Woche die wichtigsten Ereignisse in
Wirtschaft und Politik, auf den Finanzmärkten und im Management, in
Forschung und Technik. Ergänzt wird die Berichterstattung der
WirtschaftsWoche durch das Online-Team von wiwo.de, das tagesaktuell
Ereignisse und Ergebnisse präsentiert und analysiert. Mit den
Dossiers WirtschaftsWoche Management und WirtschaftsWoche Karriere
richtet sich die Redaktion an Manager und Führungskräfte, das
Sonderheft Green Economy zeigt auf, wie sich Ökonomie und Ökologie in
Einklang bringen lassen.
Pressekontakt:
Kerstin Jaumann
Leiterin Presse und Kommunikation
Tel.: 0211.887-1015
E-Mail: pressestelle@vhb.de