Experten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB) kritisieren den SPD-Plan, die Bezugsdauer 
des Arbeitslosengeldes I zu verlängern. „In der Tendenz verlängert 
man damit eher die Arbeitslosigkeit“, sagte der kommissarische 
Direktor des IAB, Ulrich Walwei, dem Berliner „Tagesspiegel“ 
(Donnerstagsausgabe). Und mit der Dauer von Arbeitslosigkeit nehme 
nachweislich die Beschäftigungsfähigkeit ab. Zudem könne ein längerer
Anspruch von älteren Menschen auf das Arbeitslosengeld für Betriebe 
einen Anreiz zu mehr Frühverrentungen darstellen. Das jedoch sei das 
Gegenteil dessen, was man in Zeiten des Fachkräftemangels benötige.
   Aus Walweis Sicht wären die Mittel „sehr viel besser eingesetzt, 
wenn man sie nicht zur Alimentierung, sondern zur Verhinderung oder 
schnellen Beendigung von Arbeitslosigkeit verwenden würde“. Insofern 
sei das zweite SPD-Vorhaben, die Weiterbildungsmöglichkeiten für 
Arbeitslose auszubauen, der deutlich bessere Weg. Allerdings müsse 
man beim sogenannten Arbeitslosengeld Q „ganz genau hinschauen, um 
welche Art der Qualifizierung es sich handelt und ob sie für den 
Arbeitsmarkt Sinn macht“, mahnte der Wirtschaftswissenschaftler. In 
diesem Fall könne man dann auch über Prämien nachdenken, die „das 
Durchhalten“ sicherten.
   https://www.tagesspiegel.de/politik/spd-konzept-fuer-sozialreforme
n-forscher-warnen-vor-laengerem-bezug-von-arbeitslosengeld/23982162.h
tml
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