Der Tagesspiegel: Deutsche Post setzt Polen als Streikbrecher ein

Um die Folgen der Warnstreiks abzufedern, hat die
Deutsche Post polnische Paketboten nach Deutschland geholt, die den
Betrieb aufrechterhalten sollen. Man setze vorübergehend „neben
Mitarbeitern mit Sitz in Deutschland auch Kollegen von DHL Paket aus
dem benachbarten Polen ein“, bestätigte eine Post-Sprecherin dem
Tagesspiegel (Mittwochsausgabe). „Dabei handelt es sich um erfahrene
Zusteller, die freiwillig zur Unterstützung im Berliner Raum im
Einsatz sind.“ Die Zusteller würden mit den üblichen Arbeitsmitteln
für die Paketzustellung ausgestattet und geschult. Demnach waren die
polnischen Helfer bereits am Pfingstwochenende in Berlin im Einsatz.
Man habe „die letzten Nachwirkungen der Streiks im Sinne der Kunden
möglichst gering halten wollen“, erklärte das Unternehmen die
Maßnahme. Die polnischen Aushilfsboten sind bei einer der neuen
DHL-Tochterfirmen angestellt, deren Gründung die Gewerkschaft Verdi
als Vertragsbruch bezeichnet. Verdi nannte den Einsatz von
Streikbrechern aus dem Nachbarland „beispiellos skandalös. Das ist
eine völlig neue Strategie, den Arbeitskampf im eigenen Land zu
unterwandern, die auch bei der Bundespolitik auf Interesse stoßen
dürfte“, sagte Verdi-Sprecher Jan Jurczyk dem Tagesspiegel.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Wirtschaftsredaktion, Telefon: 030/29021-14606

Weitere Informationen finden Sie online: http://www.tagesspiegel.d
e/wirtschaft/aushilfsboten-in-berlin-post-setzt-polen-als-streikbrech
er-ein/11827224.html

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Â