Vor der fraktionsoffenen Bundestagsabstimmung über
die Ausweitung von Arzneiversuchen an Demenzkranken in der nächsten
Woche hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) seine umstrittenen
Pläne nochmals vehement verteidigt. Zur Würde des Menschen gehöre
auch sein Selbstbestimmungsrecht, sagte Gröhe dem Berliner
„Tagesspiegel“ (Montagausgabe). „Es sollte erlaubt sein, dass
Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte in Studien einwilligen,
die später nicht ihnen selbst, womöglich aber ihren Kindern nutzen –
etwa im Fall einer vererbbaren Krankheit.“ Und aus der Sicht der
akademischen Forschung seien solche Studien „zwingend erforderlich,
um die Behandlung von Demenzkranken weiter zu verbessern“.
Kritik an dem Versuch, das ethisch brisante Vorhaben im Parlament
im Schnellverfahren zu später Stunde durchzuwinken, wies Gröhe
zurück. „Wann ein Gesetz im Bundestag diskutiert wird, entscheidet
nicht ein Minister, sondern der Deutsche Bundestag mit seinen
Fraktionen“, sagte er. Er gehe davon aus, dass der nun nachgebesserte
Entwurf „bei vielen Abgeordneten Zustimmung findet“.
Online: http://www.tagesspiegel.de/politik/arzneimitteltests-an-de
menzkranken-gesundheitsminister-groehe-rechne-mit-zustimmung-vieler-a
bgeordneter/13789644.html
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