Der Tagesspiegel: Gysi legt nach: Wir sind keine kommunistische Partei / Formulierungen Lötzschs „missverständlich“

Berlin – Der Linken-Fraktionsvorsitzende Gregor
Gysi hat sich in ungewöhnlich deutlicher Form von den
Kommunismus-Äußerungen der Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch
distanziert. „Wir können mit dem Begriff Kommunismus unsere Ziele
nicht erklären“, sagte Gysi dem in Berlin erscheinenden
„Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Formulierungen Lötzschs seien
„missverständlich“. Mancher denke bei Kommunismus an „Stalin, Mao und
die Mauer“. Nicht jeder verstehe ihm im Sinne der Vision einer in
jeder Hinsicht gerechten Gesellschaft. Und weil letzteres weder
vorauszusetzen noch zu organisieren sei, „darf ich ihn nicht
verwenden“. Gysi versicherte, die Linke wolle den Kommunismus in
Deutschland nicht einführen. „Weder in unserer politischen Praxis
noch in unserem Programm wird der Begriff des Kommunismus auftauchen.
Am Charakter unserer Partei hat sich nichts geändert. Wir sind keine
kommunistische Partei und werden auch keine sein.“ Kritik übte Gysi
auch daran, dass sich Lötzsch überhaupt auf die für diesen Samstag in
Berlin geplante Diskussionsrunde unter anderem mit der früheren
RAF-Terroristin Inge Viett und der DKP-Vorsitzenden Bettina Jürgensen
eingelassen habe. „Man kann mit vielen Leuten diskutieren. Dennoch
wäre ich in diesem Fall vorsichtiger gewesen.“

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
Â