Berlin. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier
hat die Weigerung der Autohersteller, für den Schaden durch den
Dieselbetrug aufzukommen, scharf kritisiert. „Was die Autoindustrie
bisher angeboten hat, ist indiskutabel“, sagte Bouffier im Interview
mit dem Berliner „Tagesspiegel“ (Sonntagausgabe). Wenn VW in den USA
13 Milliarden Euro zahle, „damit keiner von ihnen ins Gefängnis
wandert, dann können sie hier nicht mit irgendwelchem Wenn und Aber
kommen“. Auf die Frage nach den Auswirkungen des unergiebigen
Gerangels mit der Autoindustrie auf die Hessenwahl in drei Wochen
sagte Bouffier: „Das hilft sicher nicht.“ Gleichzeitig zeigte sich
der Ministerpräsident zuversichtlich, Fahrverbote für Frankfurt am
Main verhindern zu können. „Dafür tue ich alles“, sagte er. Bouffier
warnte die Autoindustrie, ihr Renommee bei den Kunden zu verspielen.
„Die wichtigste Währung in der Wirtschaft ist am Ende das Vertrauen“,
sagte der CDU-Politiker. Firmen, die sich bei der Entschädigung für
den Dieselbetrug „bockig“ anstellten, könnten viel verlieren. „Ob
ihre Marke dann noch hoch gehandelt wird, ist fraglich.“
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fahrverbote-in-berlin-die-b
undesregierung-hat-eine-mogelpackung-geschnuert/23154772.html
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