Berlin – Einen Tag vor Rosenmontag hat der
Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, Karikaturisten
und Karnevalisten zu mehr Auseinandersetzung mit Extremismus
aufgerufen, gerade nach den Anschlägen in Paris im Januar. Der
Rückzug der Kölner Verantwortlichen, die einen Motivwagen zum Thema
aus dem Rosenmontagszug genommen haben, habe ihn irritiert, sagte er
dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel am Sonntag“. Er könne
„nicht nachvollziehen, auf wen da Rücksicht genommen wird“. Als
Muslim sei er besorgt, dass dies als „Einknicken vor den Muslimen“
interpretiert werden könne. „Wir sind Teil dieser Gesellschaft, unser
Sinn für Humor unterscheidet sich nicht gravierend von dem der
nichtmuslimischen Deutschen.“ Mazyek stimmte der Formulierung von
SPD-Chef Gabriel zu, Pegida gehöre zu Deutschland. Dies stimme
„offenbar mehr, als uns lieb ist“. Er äußerte sich auch zustimmend zu
Gesprächen mit Pegida-Mitläufern: „Eine grundsätzliche
Dialogverweigerung hätte die Rädelsführer, die kruden, islamophoben
und rassistischen Weltbilder anhängen, noch weiter gestärkt in ihrem
Populismus.“ Ein Gespräch mit den Führungsleuten lehne der
Zentralratsvorsitzende aber strikt ab.
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