Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble soll nach dem
Willen der Linken-Bundestagsfraktion für Aufklärung im Skandal um die
geheimen Monsanto-Listen sorgen. In einem Brief an Schäuble, der dem
„Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe) vorliegt, fordert der
Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Jan Korte, den
CDU-Politiker auf, sich einzuschalten. Schäuble soll bei Bayer, zu
dem Monsanto inzwischen gehört, nachfragen, wie viele
Bundestagsabgeordnete auf der Liste stehen, ob diese als Kritiker
oder Unterstützer geführt wurden und welche Daten über sie
gespeichert worden sind. Zuvor war bekannt geworden, dass
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch und Kerstin Tackmann, die für
die Linke im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
sitzt, auf der Liste auftauchen, die Monsanto über wichtige
Meinungsmacher hatte anfertigen lassen. Auch der
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach wird dort geführt, dagegen
ist bisher kein einziger prominenter Grünen-Politiker darüber
informiert worden, dass er auf der Liste steht. Der umstrittene
US-Saatgutkonzern Monsanto hatte 2016 im Rahmen seiner Kampagne für
eine weitere Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in
acht EU-Ländern Listen mit Kritikern und Unterstützern geführt. Der
Konzern hatte die Agentur Fleishman Hillard damit beauftragt, eine
Liste mit Stakeholdern zu erstellen. Bayer hat die Brüsseler
Rechtsanwaltskanzlei Sidley Austin mit der Aufklärung beauftragt.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/linke-will-informationen-zu
-monsanto-listen-wolfgang-schaeuble-soll-fuer-aufklaerung-sorgen/2451
3568.html
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