Der Tagesspiegel: Pater Mertes: Der Papst ist nicht der Inbegriff des Christlichen

Der Jesuitenpater Klaus Mertes bewertet den
Rücktritt von Papst Benedikt XVI. als beispielgebendes Signal für die
gesamte Kirche. „Die Botschaft des Rücktritts ist Machtverzicht,
Verzicht im Mittelpunkt zu stehen und wichtig zu sein“, sagte der
Leiter der katholischen Internatsschule St. Blasien und frühere
Rektor des Berliner Canisius-Kollegs dem Tagesspiegel
(Sonntagausgabe). Daran könnten sich auch andere Kirchenfunktionäre
ein Beispiel nehmen. „Wer nah bei den Machtlosen sein will, muss erst
mal selbst auf Macht verzichten“, sagte Mertes. Benedikt habe damit
einen „Gegenakzent“ gesetzt zur Tendenz in der katholischen Kirche
„Amt und Person symbiotisch zu vereinen“ und sich auf den Papst zu
fixieren. „Der Papst ist nicht der Inbegriff des Christlichen“, sagte
der Theologe. „Die Fixierung auf den Papst ist eine Verengung, eine
Verfremdung des Christentums.“

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