Berlin – Als erster führender FDP-Politiker hat
sich Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle für einen Verbleib von
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im Kabinett ausgesprochen. Er
sei „fest überzeugt“, dass Schäuble seinem Amt noch gewachsen sei,
sagte Brüderle dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“. Mit Blick auf
den Streit zwischen Schäuble und der FDP um Steuersenkungen fügte
Brüderle hinzu: „Ich erlebe den Kollegen Schäuble als konstruktiven
und fairen Partner.“ Politik sei immer ein Ringen um richtige
Lösungen. „Dass die Akteure dabei bisweilen unterschiedliche Rollen
einnehmen, ist selbstverständlich.“ SPD-Chef Sigmar Gabriel warf der
schwarz-gelben Koalition einen „menschlich unanständigen Umgang“ mit
Schäuble vor. Der Finanzminister sehe sich wegen „seiner
finanzpolitischen Gradlinigkeit“ mit Rücktrittsforderungen aus den
Reihen von Union und FDP konfrontiert, sagte der SPD-Vorsitzende dem
„Tagesspiegel am Sonntag“. Schäuble solle „abserviert“ werden, weil
er sich den „Blick für die finanziellen Realitäten nicht durch die
Ideologen und Lobbyisten in den eigenen Reihen“ verstellen lasse. Der
„stärkste Minister der Bundesregierung“ wolle Steuersenkungen für
Besserverdienende verhindern und den Kommunen helfen.
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