Berlin – Die SPD hat positiv auf die Nachricht 
reagiert, wonach die Bundesregierung im neuen Afghanistan-Mandat als 
Starttermin für den Abzug deutscher Soldaten das Ende des Jahres 
festschreiben will. „Wenn das im Mandat so formuliert wird, wäre das 
ein wichtiger Aspekt für die SPD“, sagte der außenpolitische Sprecher
der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, dem in Berlin 
erscheinenden Tagesspiegel (Montagausgabe). Allerdings dürfe dieses 
Datum nicht nur im Begründungsteil des Bundestags-Mandats vorkommen, 
sondern müsse im eigentlichen Mandatstext stehen. Die 
unterschiedlichen Signale aus der Bundesregierung zum 
Afghanistan-Mandat seien „sehr irritierend“ gewesen, sagte Mützenich 
mit Blick auf die Meinungsverschiedenheiten zum Abzugsbeginn zwischen
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Verteidigungsminister 
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Guttenberg rede ausschließlich über
militärische Fragen und erwecke damit den Eindruck, als gebe es eine 
andere als eine politische Lösung für Afghanistan. „Es wäre Aufgabe 
der Kanzlerin gewesen, hier für politische Klarheit zu sorgen“, 
kritisierte der SPD-Politiker. Die Grünen verlangen als Voraussetzung
für eine Zustimmung zum neuen Mandat grundlegende Änderungen und 
einen konkreten Abzugsplan bis zum Jahr 2014. Es gehe nicht nur um 
den Abzugsbeginn, sondern „auch um die entscheidenden Schritte in der
Zeit danach“,  sagte der stellvertretende Vorsitzende der 
Bundestagsfraktion, Frithjof Schmidt, der Zeitung.  Andere Länder wie
die Niederlande, Polen oder Schweden hätten sich auch solche 
Zeitpläne gegeben. Die Grünen wenden sich zudem gegen die 
Unterstützung der afghanischen Armee durch die Bundeswehr bei der 
Aufstandsbekämpfung („Partnering“) und verlangen, dass die 
Unabhängigkeit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gewahrt wird.
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