Einen Tag nach dem Rücktritt von Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) hat SPD-Chef Sigmar Gabriel schwere Vorwürfe gegen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhoben. Dem Berliner
Tagesspiegel sagte Gabriel am 2. März, Merkel habe in der
Plagiatsaffäre „Macht über alles gestellt, anstatt ihrer Pflicht als
Kanzlerin nachzukommen“. Dies sei „dass schlimmste, was man als
Regierungschef machen kann“. Merkel habe Guttenberg aus Machtkalkül
über das Gesetz gestellt und sei damit „im Stadium von Helmut Kohl
angekommen“. Zugleich wies Gabriel die Kritik Merkels an der Rolle
der Opposition in der Affäre zurück. „Merkel beleidigt damit viele
tausende kritische Wissenschaftler“. Merkel hatte der Opposition
Verlogenheit vorgeworfen.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Karlsruhe hatte die Kanzlerin
am Dienstag abend die Opposition – und insbesondere Gabriel – scharf
angegriffen. „So viel Scheinheiligkeit und Verlogenheit war selten in
Deutschland“, sagt sie. Die Union müsse sich „von niemandem erklären
lassen, was Anstand und Ehre in unserer Gesellschaft sind“.
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