Der Tagesspiegel: Streit um Verbraucherpolitik: Hoher Beamter im Justizministerium muss gehen

Überraschendes Stühlerücken im Bundesjustiz- und
Verbraucherministerium. Der langjährige Abteilungsleiter Christian
Grugel, im Ministerium für die Verbraucherpolitik zuständig, muss
seinen Stuhl vorzeitig räumen. Den Herauswurf soll nach
Tagesspiegel-Informationen (Freitagausgabe) maßgeblich sein Chef,
Staatssekretär Gerd Billen, betrieben haben. Billen verantwortet als
beamteter Staatssekretär im Ministerium die Verbraucherpolitik. Mit
Grugel soll es zunehmende Differenzen über die Schwerpunktsetzung
gegeben haben. „Die Hausleitung hat entschieden, den
Bundespräsidenten zu bitten, Herrn Grugel in den einstweiligen
Ruhestand zu versetzen“, sagte am Donnerstag ein Sprecher des
Ministeriums dem Tagesspiegel. Grugel, Jahrgang 1950, wäre planmäßig
2016 in den Ruhestand gegangen. Gerüchten zufolge soll sich Helga
Springeneer Hoffnungen auf eine Nachfolge Grugels machen können.
Springeneer leitet derzeit beim Bundesverband der
Verbraucherzentralen (VZBV) den Geschäftsbereich Verbraucherpolitik.
Sie sitzt zudem im Sachverständigenrat für Verbraucherfragen, der im
November vergangenen Jahres als beratendes Gremium im
Justizministerium seine Arbeit aufgenommen hat. Weder das
Bundesjustizministerium noch der VZBV wollten sich am Donnerstag zur
Personalie Springeneer äußern. Vor seinem Wechsel in das Ministerium
hatte Billen den VZBV als Vorstand geleitet.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Wirtschaftsredaktion, Telefon: 030/29021-14606

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Â