Der Tagesspiegel: Westerwelle: Pekinger Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ darf nicht geschlossen werden Außenminister widerspricht Bundestagspräsident Lammert

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnt
eine Schließung der Ausstellung „Kunst der Aufklärung“ in Peking als
Reaktion auf die Inhaftierung des regimekritischen chinesischen
Künstlers Ai Weiwei ab. Dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe)
sagte Westerwelle: „Die Festsetzung Ai Weiweis hat die
Bundesregierung mit Nachdruck kritisiert. Eine Schließung der
Ausstellung würde aber vielen hunderttausend Menschen in China die
Möglichkeit nehmen, sich mit der Geistesgeschichte der Aufklärung zu
befassen. Die Schließung der Ausstellung wäre im Ergebnis dasselbe
wie ein Verbot und würde die freiheitlichen Strömungen in der
Gesellschaft eher schwächen als stärken. Ich glaube wie viele andere
an die aufklärerische Kraft der Kunst.“

Der Außenminister widersprach damit Bundestagspräsident Norbert
Lammert (CDU), der sich für die Schließung der deutschen
Ausstellung ausgesprochen hatte. Die Inhaftierung Ai Weiweis kurz
nach Eröffnung der Schau konterkariere deren Zweck, sagte der
CDU-Politiker. Mit einer Schließung der Ausstellung könne national
wie international die größte Wirkung erreicht werden.

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