Der Tagesspiegel: Wirtschaftsweiser Bofinger: Deutsche Investitionen verhindern Eskalation der Schuldenkrise

Berlin – Die Bundesregierung soll mit zusätzlichen
Investitionen dafür sorgen, dass die europäische Schuldenkrise nicht
auf weitere Staaten wie Portugal und Spanien übergreift. „Deutschland
muss einen Impuls setzen, um diesen Ländern zu helfen“, sagte Peter
Bofinger, Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat, dem
„Tagesspiegel“ (Montagausgabe). Die Regierung solle die im Zuge der
Rezession erhöhten öffentlichen Investitionen nicht auslaufen lassen,
sondern um zwei oder drei Jahre verlängern. Zudem könne es
Vergünstigungen für private Investitionen geben, etwa für eine
energetische Sanierung von Häusern. Auch die Abschaffung der
Abgeltungsteuer auf Zinserträge sei sinnvoll, „so würden es
attraktiver, das Geld in Investitionen anzulegen, als es zu sparen“.
Bofinger sagte, die Deutschen könnten „nicht einfach auf die
Schuldenbremse verweisen und sagen, wir können nichts tun“.

Darüber hinaus begrüßte er es, dass Irland nun die Euro-Länder und
den Internationalen Währungsfonds um Hilfe bitten will. „Deutschland
ist der größte Gläubiger der Iren. Wir müssen interessiert sein, dass
wir das Geld zurückbekommen. Wir retten nicht die Iren, sondern auch
unsere Banken.“ Die Institute verwalteten schließlich die Einlagen
der Sparer oder die Guthaben der Lebensversicherer.

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