Der Tagesspiegel: Wirtschaftsweiser Bofinger lobt EZB

Der Ökonom und Wirtschaftsweise Peter Bofinger ist
froh, dass die Europäische Zentralbank und ihr Chef Mario Draghi das
monatliche Volumen der Anleihekäufe nicht weiter ausweiten. „Das hat
mich freudig überrascht“, sagte er dem Tagesspiegel (Freitagausgabe).
Die Auswirkungen der EZB-Politik seien jetzt schon enorm. „Angesichts
der niedrigen Zinsen sollte die Bundesregierung dringend über eine
staatliche Förderung der Altersvorsorge zum Beispiel in Form größerer
Freibeträge nachdenken“, forderte Bofinger. Der Ökonom kritisierte,
dass sich die Politik, was die wirtschaftliche Entwicklung angeht,
viel zu stark auf die EZB verlasse. „Die Geldpolitik ist schon jetzt
klar überlastet“, sagte Bofinger. So könnten die Staaten die
Wirtschaft ein Stück weit auch selbst ankurbeln – zum Beispiel durch
höhere Investitionen in Bildung oder Infrastruktur. Der Ökonom Thomas
Mayer übte dagegen deutliche Kritik an der EZB. Der frühere
Chefökonom der Deutschen Bank kritisierte sowohl die Verlängerung des
Anleihekaufprogramms als auch die Tatsache, dass die Notenbank nun
fällig werdende Mittel reinvestieren will. Dadurch werde „der Druck
auf die Staaten zur Konsolidierung ihrer Finanzen weiter sinken“,
sagte er dem Tagesspiegel.

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