Der Tagesspiegel: zu Grün-Rot in Baden-Württemberg

Die Blaupause für eine veränderte Republik, die in
Stuttgart gezeichnet wird, ist für Berlin wichtig. Die Siegchancen
der grünen Spitzenkandidatin Renate Künast am 18. September werden
von der Performance am Neckar beeinflusst. Wer sich streitet, wird
abgewählt, wird sich die Unterhändlerin der ersten Berliner
rot-grünen Koalition von 1989 erinnern, als die „streitbare
Zusammenarbeit“ im Chaos endete. Künasts für die Hauptstadt
versprochene „Green New Deal“ ist neben der Kritik an der
Wirtschaftspolitik des rot-roten Senats bislang nicht mehr als ein
Katalog der guten grünen Absichten – mit zusätzlichen 150000
Arbeitsplätzen, mit E-Mobility und mehr Tramlinien. Bislang reicht
das nicht, um den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der mit
seiner neu erworbenen Wirtschaftskompetenz wuchert, zu überflügeln.
Grüne Politik müsse durch das „Nadelöhr der Realität“, sagte einst
Joschka Fischer. Das gilt für Stuttgart wie Berlin.

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