rbereitungsausschuss der Deutschen Islam Konferenz (DIK) hat heute in Berlin getagt. Auf der Sitzung wurde der Stand der Umsetzung des Arbeitsprogramms, das das Plenum der DIK im Mai 2010 beschlossen hat, überprüft. Die DIK hat drei Themenschwerpunkte: Die „Förderung der institutionalisierten Kooperation und integrationsbezogenen Projektarbeit“ ist Tätigkeitsschwerpunkt der DIK in diesem Jahr und steht auch im Fokus des nächsten Plenums. Die Themen „Förderung der Geschlechtergerechtigkeit“ und „Prävention von Extremismus, Radikalisierung und gesellschaftlicher Polarisierung“ sollen in den folgenden Jahren im Vordergrund stehen und Schwerpunkt der entsprechenden Plenarsitzungen sein.
Themenschwerpunkt 1:
Mit dem Ziel der Erarbeitung eines Modellkonzeptes für die sprachliche und gesellschaftskundliche Fortbildung von Imamen und alevitischen Religions-bediensteten wurde die Projektgruppe „Fortbildung von religiösem Personal“ eingerichtet, die im September 2010 ihre Arbeit aufnahm. Sie wird bis zum Frühjahr eine Publikation erstellen, die praktische Hilfestellung bei der Initiierung und Durchführung von Fortbildungen auf kommunaler Ebene bietet. Geplant ist ferner eine öffentliche Konferenz zum Stand der Einführung islamischen Religionsunterrichts am 2. und 3. Februar 2010. Zum Austausch über Fortschritte und Entwicklungen im Bereich islamischer Theologie soll zunächst ein interner Workshop durchgeführt werden.
Themenschwerpunkt 2:
Zum Themenschwerpunkt „Förderung der Geschlechtergerechtigkeit“ hat der Vorbereitungsausschuss eine Auswertung von bestehenden Daten in Auftrag gegeben, die sich mit der Weitergabe von Geschlechterrollen in muslimischen Milieus befasst. Die Auswertung wird durch ein externes Forschungsinstitut im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt. Die zu Jahresbeginn erwarteten Ergebnisse werden den Ausgangspunkt bilden für weitere Projekte, die unter anderem auf die Überwindung von Rollenbildern und Rollenklischees unter Muslimen und Nicht-Muslimen abzielen.
Themenschwerpunkt 3:
Zur gemeinsamen Arbeit gegen Extremismus, Radikalisierung und gesell-schaftliche Polarisierung wurde die Arbeitsgruppe „Präventionsarbeit mit Ju-gendlichen“ eingerichtet. Neben dem bereits erörterten Phänomen der Muslimfeindlichkeit in der Mehrheitsgesellschaft wird es ihr auch um Anti-semitismus, pauschale Ablehnung des Westens sowie Islamismus gehen. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Bestandsaufnahme zu diesen Phänomenen und unter Berücksichtigung bereits vorliegender Erfahrungen im Bereich der Extremismusprävention und Toleranzförderung wird die Arbeitsgruppe konkrete präventive Maßnahmen für die Jugendarbeit initiieren und begleiten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bmi.bund.de sowie unter www.deutsche-islam-konferenz.de.
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