Deutschland erfüllt ab heute als eines der
ersten Länder weltweit den sogenannten „Datenverbreitungsstandard
Plus (SDDS Plus)“ des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der „SDDS
Plus“ wurde 2012 in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009
als Erweiterung des seit 1996 bestehenden Verbreitungsstandards SDDS
(„Special Data Dissemination Standard“) geschaffen. Er soll durch die
Verbreitung international vergleichbarer Wirtschafts- und Finanzdaten
die Transparenz über den Finanzsektor und die internationalen
Verflechtungen erhöhen und damit beitragen, Risiken frühzeitig zu
erkennen. Datennutzer finden auf einen Blick die wichtigsten
Wirtschafts- und Finanzdaten eines Landes. Die Datenlieferung für
Deutschland erfolgt in enger Zusammenarbeit von Statistischem
Bundesamt, der Deutschen Bundesbank und dem Bundesministerium der
Finanzen.
„Damit erfüllt Deutschland den höchsten Standard für die
Bereitstellung von Wirtschafts- und Finanzdaten nach weltweit
einheitlichen Vorgaben und leistet so einen wichtigen Beitrag, um
sein reichhaltiges Angebot an makroökonomischen Daten für Nutzer aus
der ganzen Welt leichter zugänglich zu machen“, erklärt der Präsident
des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler.
Das Statistische Bundesamt stellt im Rahmen des „SDDS Plus“
vielfältige Daten unter anderem aus den Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (Bruttoinlandsprodukt, private und staatliche
Konsumausgaben, Investitionen, Außenbeitrag), zum Arbeitsmarkt
(Erwerbstätige, Erwerbslose, Verdienste), zum Außenhandel sowie
weitere Konjunkturindikatoren wie beispielsweise Verbraucherpreis-
und Erzeugerpreisindizes zur Verfügung. Die Bundesbank und das
Finanzministerium steuern ihrerseits zahlreiche Statistiken zu
finanziellen Risiken und internationalen Finanzverflechtungen bei.
Die ersten Länder, die sich neben Deutschland bereit erklärt
haben, dem „SDDS Plus“ beizutreten, sind Frankreich, Italien, die
Niederlande, die Philippinen, Portugal, Spanien, Schweden und die
USA. Die wesentliche Neuerung beim „SDDS Plus“ gegenüber dem
bisherigen SDDS ist die Bereitstellung von zusätzlichen
Datenkategorien bis 2019 mit Zeitreihen von mindestens fünf Jahren.
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